Designierter Eichstätter Bischof spricht über seine Pläne

Aus christlichem Geist geleiteter Umweltschutz

Papst Benedikt XVI. hat Abt Gregor Maria Hanke zum 82. Bischof von Eichstätt ernannt. Der 52-jährige Ordenspriester ist seit 1993 Abt der Benediktinerabtei Plankstetten bei Berching (Landkreis Neumarkt). Mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sprach Hanke am Sonntag über seine Pläne, seinen Einsatz für den Umweltschutz und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt.

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Papst Benedikt XVI. hat Abt Gregor Maria Hanke zum 82. Bischof von Eichstätt ernannt. Der 52-jährige Ordenspriester ist seit 1993 Abt der Benediktinerabtei Plankstetten bei Berching (Landkreis Neumarkt). Mit der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sprach Hanke am Sonntag über seine Pläne, seinen Einsatz für den Umweltschutz und die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt. Hören Sie auch einen Beitrag von Radio Vatikan über den neuen Bischof.

Das Bistum Eichstätt ist durch den Wechsel von Bischof Dr. Walter Mixa nach Augsburg seit 1. Oktober 2005 vakant. Seit 4. Oktober 2005 und auch weiterhin bis zur Amtsübernahme des neuen Bischofs leitet Dompropst Johann Limbacher als Diözesanadministrator das Bistum.

KNA: Abt Gregor, herzlichen Glückwunsch zur Ernennung. Was wird ihre erste Amtshandlung als Bischof sein?

Hanke: So weit denke ich noch nicht. Ich muss die Entscheidung und den Beginn des neuen Weges erst einmal positiv verdauen und Kraft holen. Ich will nichts überstürzen. Außerdem habe ich hier im Kloster noch meine Hausaufgaben zu machen - zumindest den Teil, den ich noch schaffe.

KNA: Wo sehen Sie Ihre Schwerpunkte?

Hanke: Ich möchte vor allem den Grundsatz der Benediktregel beherzigen: Höre! Auf alle Fälle will ich einen lebendigen Kontakt zu den Priestern pflegen. Sie sollen sich in ihren Anliegen, Sorgen und Nöten direkt an mich wenden können. Das ist mir ein Herzensanliegen. Auch der Kontakt zu den pastoralen Mitarbeitern ist mir wichtig.

KNA: Sie haben Kloster Plankstetten zum ökologischen Musterbetrieb umgebaut. Werden Sie jetzt der neue Öko-Bischof?

Hanke: Ich möchte einen aus christlichem Geist geleiteten Umweltschutz und das Engagement für die Bewahrung der Schöpfung weiter thematisieren. Das ist auch sozialpolitisch und im Blick auf unsere Missionsarbeit relevant. Wenn wir in unseren Industrienationen achtsam und sorgsam mit den Ressourcen umgehen und die Schöpfung nicht ausbeuten, dann sind wir automatisch dabei, Entwicklungspolitik im positiven Sinn zu machen.

KNA: In Eichstätt steht die einzige katholische Universität in Deutschland. Wird sie zum kleinen Oxford an der Altmühl?

Hanke: Ich habe keine Patentrezepte zur Zukunft der Universität. Ich möchte zunächst bei den Verantwortlichen hinhören. Besonders auch die Bischöfe sind nach ihrer Meinung über den Stellenwert der Universität gefragt. Grundsätzlich denke ich, dass eine solche Institution eine Chance ist. Es wäre schlimm, wenn die Hochschule aufgrund eines engen finanziellen Rahmens nur noch so vor sich hindümpelt. Damit wäre weder der katholischen Welt noch der universitären Szene geholfen.

KNA: Sie sind auch der Ostkirche verbunden. Was werden Sie hier für Schwerpunkte setzen?

Hanke: Der heilige Willibald kam auf seiner Pilgerreise durchs Heilige Land und Konstantinopel, direkt vor dem Bildersturm. Damit ist Eichstätt von Anfang an durch den Gründerbischof ökumenisch angelegt. Ich werde meine ökumenischen Kontakte in das Bischofsamt mitnehmen. Dann gibt es auch das Collegium Orientale - eine Einrichtung, die große Bedeutung hat. Ich will mich dafür einsetzen, dass diese Institution blühen und gedeihen kann.

KNA: Wie weit kann die Ökumene mit evangelischen Christen gehen?

Hanke: Persönlich habe ich mit Protestanten, sowohl mit Pfarrern als auch mit Gemeinschaften wie dem Casteller Ring, sehr gute Kontakte. Doch insgesamt ist bei der Ökumene mit den evangelischen Christen in manchen Bereichen ein weitaus engerer Spielraum gesetzt als mit der Ostkirche. Wir sollten uns nicht permanent in dogmatischen Streitfragen verheddern, die wir momentan nicht lösen können. Man kann aber viel tun: Die Ökumene muss da beginnen, wo wir Dinge gemeinsam erreichen und die Welt gestalten können, etwa beim Einsatz für den Wert des Lebens oder bei Fragen der Ökologie. Hier können wir eine Form der Weggemeinschaft erleben und ausbauen.

Interview: Christian Wölfel (KNA)