Bei den traditionellen Besuchen "ad limina Apostolorum" (an den Apostelgräbern) berichten die Bischöfe eines Landes dem Papst und den römischen Kurienbehörden über aktuelle Herausforderungen in Kirche und Gesellschaft sowie über die Entwicklung der Seelsorge.
Pflichtbesuch alle fünf bis sieben Jahre
Eigentlich sollen die Bischöfe eines Landes alle fünf bis sieben Jahre gemeinsam nach Rom reisen. Der letzte Ad-limina-Besuch der deutschen Bischöfe fand allerdings bereits 2006 statt.
Für den jetzigen Besuch war ursprünglich ein Termin im September vorgesehen. Die Visite wurde allerdings wegen der Papstreisen in die USA und nach Kuba sowie die anschließende Weltfamiliensynode im Oktober verschoben.
Drei Audienzen beim Papst
Wie die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn weiter mitteilte, gewährt Papst Franziskus den deutschen Bischöfen drei Audienzen, wobei sich verschiedene Kirchenprovinzen für die Audienzen zusammengeschlossen haben. Die Abschlussaudienz für alle Mitglieder der Konferenz ist für den 20. November geplant.
Zum Besuch der Römischen Kurie gehören vor allem auch die Eucharistiefeiern der Bischöfe in den vier Patriarchalbasiliken Roms, also im Petersdom, in San Giovanni in Laterano, in Sankt Paul vor den Mauern und in Santa Maria Maggiore.
Auf dem weiteren Programm stehen unter anderem ein Besuch in der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl und in der Kommunität der Gemeinschaft von Sant'Egidio.
Historischer Hintergrund
Die Ad-limina-Besuche in ihrer heutigen Form gehen auf Papst Sixtus V. (1585-1590) zurück. Er legte 1585 fest, dass die Bischöfe der europäischen Länder in regelmäßigen Abständen persönlich in Rom zu berichten hatten.
Im Zuge des Konzils von Trient (1545-1563), das eine Reform der Kirche einleitete und eine verstärkte Hinwendung zur Seelsorge propagierte, sollte ein engerer Kontakt zwischen dem Papst und den Bischöfen hergestellt werden.
Jedes Jahr reisen einige hundert Bischöfe aus aller Welt zu einem Ad-limina-Besuch nach Rom.