Er stellte das Leben und Wirken des Heiligen Albertus Magnus in den Mittelpunkt, dessen Festtag die Kirche am 15. November begeht.
In seiner Predigt erinnerte Woelki daran, dass der berühmte mittelalterliche Gelehrte ein noch heute aktuelles Ideal verkörpere.
Sein spezielles Wissen habe ihm nicht die "Offenheit des Geistes für das Ganze der Wirklichkeit" geraubt. Der Heilige zeige, "wie auch wir heute die Welt im Lichte der Wahrheit Gottes sehen können".
Theologischer Streit des Synodalen Wegs
Woelki berührte damit einen Punkt, der im theologischen Streit des Synodalen Wegs in Deutschland häufig vorkommt. Dort fordern die Befürworter einer Modernisierung der kirchlichen Lehre, die Glaubensinhalte und die Morallehre im Licht der Erkenntnisse der heutigen Wissenschaft neu zu formulieren.
Die konservative Minderheit in den Synodalversammlungen, zu der auch Woelki gehört, wirbt hingegen dafür, Glaubensinhalte und Morallehre als unveränderliche Wahrheiten anzunehmen, die in Gottes Offenbarung gründet. Reformen bestehen aus ihrer Sicht darin, darüber nachzudenken, wie diese Wahrheiten besser auf heutige Verhältnisse angewendet werden können.
Gespräch in der Vatikan-Behörde
Am Vortag hatten die Bischöfe unter anderem die für theologische Grundsatzfragen zuständige Vatikan-Behörde besucht, die seit der Kurienreform "Dikasterium für die Glaubenslehre" heißt.
Dort hatten sie mit dem Präfekten, dem spanischen Kurienkardinal Luis Ladaria, unter anderem darüber debattiert, wie die Vorschläge des Synodalen Wegs theologisch und dogmatisch zu verstehen sind.
Am Dienstagvormittag stand ein Gespräch in der Vatikan-Behörde für die Bischöfe auf dem Programm.