Deutsche Bischöfe setzen Gespräche im Vatikan fort

Synodaler Weg ein Thema

Mit einem gemeinsamen Gottesdienst in der römischen Basilika Santa Maria Maggiore haben die deutschen Bischöfe ihren fünftägigen Rombesuch fortgesetzt. Bei dem Gottesdienst predigte der Kölner Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki.

Gottesdienst der deutschen Bischöfe in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Gottesdienst der deutschen Bischöfe in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Er stellte das Leben und Wirken des Heiligen Albertus Magnus in den Mittelpunkt, dessen Festtag die Kirche am 15. November begeht.

Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, predigt beim gemeinsamen Gottesdienst der deutschen Bischöfe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Kardinal Rainer Maria Woelki, Erzbischof von Köln, predigt beim gemeinsamen Gottesdienst der deutschen Bischöfe in der Basilika Santa Maria Maggiore in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

In seiner Predigt erinnerte Woelki daran, dass der berühmte mittelalterliche Gelehrte ein noch heute aktuelles Ideal verkörpere.

Sein spezielles Wissen habe ihm nicht die "Offenheit des Geistes für das Ganze der Wirklichkeit" geraubt. Der Heilige zeige, "wie auch wir heute die Welt im Lichte der Wahrheit Gottes sehen können".

Theologischer Streit des Synodalen Wegs

Woelki berührte damit einen Punkt, der im theologischen Streit des Synodalen Wegs in Deutschland häufig vorkommt. Dort fordern die Befürworter einer Modernisierung der kirchlichen Lehre, die Glaubensinhalte und die Morallehre im Licht der Erkenntnisse der heutigen Wissenschaft neu zu formulieren.

Gottesdienst der deutschen Bischöfe in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Gottesdienst der deutschen Bischöfe in Rom / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

Die konservative Minderheit in den Synodalversammlungen, zu der auch Woelki gehört, wirbt hingegen dafür, Glaubensinhalte und Morallehre als unveränderliche Wahrheiten anzunehmen, die in Gottes Offenbarung gründet. Reformen bestehen aus ihrer Sicht darin, darüber nachzudenken, wie diese Wahrheiten besser auf heutige Verhältnisse angewendet werden können.

Gespräch in der Vatikan-Behörde

Am Vortag hatten die Bischöfe unter anderem die für theologische Grundsatzfragen zuständige Vatikan-Behörde besucht, die seit der Kurienreform "Dikasterium für die Glaubenslehre" heißt.

Vatikanstadt: Der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, spricht über das Thema Familie in einem Hörsaal / © Johannes Neudecker (dpa)
Vatikanstadt: Der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch, spricht über das Thema Familie in einem Hörsaal / © Johannes Neudecker ( dpa )

Dort hatten sie mit dem Präfekten, dem spanischen Kurienkardinal Luis Ladaria, unter anderem darüber debattiert, wie die Vorschläge des Synodalen Wegs theologisch und dogmatisch zu verstehen sind.

Am Dienstagvormittag stand ein Gespräch in der Vatikan-Behörde für die Bischöfe auf dem Programm.

Ad-limina-Besuch

Alle fünf bis sieben Jahre sind die katholischen Bischöfe aus aller Welt laut Kirchenrecht zu einem sogenannten Ad-limina-Besuch im Vatikan verpflichtet. Zweck ist, dass die Bischöfe eines Landes den Papst über die Situation in ihren Diözesen informieren. Neben den Gesprächen mit dem Papst sind Treffen in den Vatikanbehörden vorgesehen.

Ein Pileolus liegt auf dem Liedheft während des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischofe / © Massimiliano Migliorato/CPP (KNA)
Ein Pileolus liegt auf dem Liedheft während des Ad-limina-Besuchs der deutschen Bischofe / © Massimiliano Migliorato/CPP ( KNA )
Quelle:
KNA