"Solidarität, Transparenz und Verlässlichkeit kennzeichnen dieses Abkommen. Sie müssen auch dessen Umsetzung bestimmen", betonte der Erzbischof, der in der Bischofskonferenz für weltkirchliche Fragen zuständig ist.
Die Staatengemeinschaft hatte am Samstagabend in Paris ein neues internationales Klimaschutz-Abkommen verabschiedet. Nach zwei Wochen intensiver Verhandlungen hatten sich Delegierte von 195 Ländern darauf verständigt, die durchschnittliche Erderwärmung auf deutlich unter 2 Grad Celsius im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, möglichst sogar auf unter 1,5 Grad.
Überprüfung und Anpassung
Das Abkommen sieht einen Mechanismus zur Überprüfung und Anpassung der zugesagten nationalen Klimaschutz-Maßnahmen vor. Ferner wird den besonders bedrohten Ländern Unterstützung im Fall klimabedingter Schäden zugesichert. Dazu sollen ab 2020, wenn das Abkommen in Kraft tritt, jährlich 100 Milliarden Dollar für Klima-Hilfen in armen Ländern zur Verfügung stehen. Diese Mittel sollen in den kommenden Jahren weiter aufgestockt werden.
"Es geht nun darum, dass dieses Ziel ernsthaft angestrebt und auch erreicht wird", sagte Schick. Er zeigte sich erleichtert, dass die Verhandlungen trotz der vielen nationalen Eigeninteressen eine so konstruktive Dynamik erreicht hätten. Die bisherigen Klimaschutzmaßnahmen, die die allermeisten Länder im Vorfeld zugesagt hätten, blieben noch weit hinter den in Paris formulierten Zielen zurück. Jetzt müsse entschieden nachgebessert werden.
Neuer Wirtschafts- und Lebensstil nötig
"Die solidarische Hilfe derjenigen, die für die meisten klimaschädliche Emissionen verantwortlich sind, bilden ein zentrales Verhandlungsergebnis. Ein zweiter wichtiger Punkt ist, dass nun eine Abkehr von den seit langem etablierten fossilen Energieträgern angestrebt wird", so der Erzbischof. "Paris ist aber erst der Anfang. Denn wir alle stehen bei der Umsetzung der Klimaschutzziele in der Pflicht: um der Zukunft der Menschheit und der Bewahrung der Schöpfung willen", sagte Schick. Nötig sei eine Änderung von Wirtschafts- und Lebensstil.
"Weltweit wollen wir neue, ökologische Verhaltensweisen einüben, wie uns Papst Franziskus in seiner Enzyklika Laudato si' ermahnt", sagte der Erzbischof. Nun komme es auf die nationalen und internationalen Aktionspläne an. Eine "Dekarbonisierung" der Wirtschaft bedeute für Deutschland, vor allem den Anteil der Kohle bei der Energieerzeugung zurückführen. Dies müsse, so Schick, konsequent und klug angegangen werden. Schließlich gelte es, die Energiewende neu voranzutreiben und dabei soziale Verwerfungen zu vermeiden.