Deutsche Corona-Hilfe in Indien angekommen

 (DR)

Ein Flieger der Luftwaffe hat Hilfsmaterial aus Deutschland in das derzeit schwer von der Pandemie getroffene Indien gebracht. An Bord der Maschine, die sonst auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Mitglieder der Regierung fliegt, waren 120 Beatmungsgeräte sowie 13 Sanitätssoldatinnen und Sanitätssoldaten. Sie kam am Samstagabend (Ortszeit) in der Hauptstadt Neu Delhi an, wie ein Sprecher der Luftwaffe mitteilte.
Den Krankenhäusern in Indien geht wegen der steigenden Zahl an Corona-Patienten der medizinische Sauerstoff aus. Die Soldatinnen und Soldaten sollen eine mobile Sauerstoffgewinnungsanlage der Bundeswehr in Indien aufbauen, Personal des örtlichen Roten Kreuzes einweisen und dazu 14 Tage im Land bleiben, sagte ein Luftwaffensprecher. Die sehr große Sauerstoffgewinnungsanlage soll am Mittwoch und Donnerstag mit zwei Transportflugzeugen geliefert werden.
Die Anlage macht Außenluft zu medizinischem, hochprozentigem Sauerstoff, der anschließend abgefüllt werden kann. Die gewöhnliche Atemluft bestehe zu 78 Prozent aus Stickstoff, zu 21 Prozent aus Sauerstoff und zum Rest aus Kohlendioxid und Edelgasen, heißt es auf der Internetseite der Bundeswehr zur Anlage. Die Anlage könne eine Sauerstoffkonzentration von rund 93 Prozent erreichen.
Zuletzt wurden in Indien mehr als 400 000 Corona-Neuinfektionen in 24 Stunden registriert - ein weltweiter Höchstwert in dem Riesenland mit mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohnern. Die Krankenhäuser sind überlastet, sie müssen immer wieder Kranke abweisen. Angehörige suchen selbst verzweifelt Sauerstoffflaschen. Inzwischen haben nach indischen Angaben mehr als 40 Länder Hilfslieferungen zugesichert. (dpa / 1.5.2021)