Das polnische Erzbistum Breslau (Wroclaw) hat neue Selige. Ihr Gedenktag wird zukünftig am 11. Mai begangen, wie die polnische Bischofskonferenz mitteilte.
Magdalena Jahn wurde 1916 in Neisse/Nysa in Oberschlesien geboren. Der Vater zog 1926 aus wirtschaftlichen Gründen nach Herne in Westfalen; die Familie und Magdalena zogen später nach. 1934/35 arbeitete sie als Hausgehilfin im Gesellenhaus der Kolpingsfamilie in Wuppertal-Barmen, das von Ordensschwestern geleitet wurde.
Geflohen vor russischen Truppen
Nach Neisse zurückgekehrt, trat Magdalena im Alter von 21 Jahren der Kongregation der Schwestern von der heiligen Elisabeth bei und trug fortan den Namen Schwester Paschalis. Ihrer Oberin folgend, floh sie vor den anrückenden russischen Truppen aus dem Kloster in Neisse und kam nach Zöptau im heute tschechischen Kreis Mährisch-Schönberg.
Dort wurde sie von einem russischen Soldaten sexuell bedrängt. Als sie sich ihm widersetzte, wurde sie von ihm erschossen. Ihre neun Mitschwestern ereilte dasselbe Schicksal. Durch ihre Biografie und ihren gewaltsamen Tod verbinde Schwester Paschalis Polen, Deutschland und die Tschechische Republik.
Die polnische Erzdiözese Breslau hatte das Seligsprechungsverfahren für alle zehn Schwestern 2011 eingeleitet. Im Juli vergangenen Jahres hatte Papst Franziskus Grünes Licht für die Seligsprechung der ermordeten deutschen Ordensfrauen gegeben. Die Zeremonie am Samstag fand unter Vorsitz des Präfekten der Vatikanbehörde für Selig- und Heiligsprechungen, Kardinal Marcello Semeraro, statt.
Hoffnung auf Frieden in der Ukraine
Den neuen Seligen würden in besonderer Weise die Menschen in der Ukraine, Migranten und die Hoffnung auf Frieden dargebracht, sagte der Kardinal. Neben Paschalis Jahn sind dies namentlich Edelburgis Kubitzki, Rosario Schilling, Adelo Schramm, Sabino Thienel, Sapientio Heymann, Melusjo Rybka, Adelheidis Töpfer, Felicytas Ellmerer und Acutino Goldberg seliggesprochen.