Deutscher Caritasverband organisiert Erasmus für Pflegekräfte

Über den Tellerrand

Der Deutsche Caritasverband bietet 20 Mitarbeitern aus der Pflegeausbildung einen Austausch nach Schweden und Österreich an. Der Austausch solle helfen, andere Pflegesysteme kennenzulernen, teilte Caritas Brüssel mit.

In einer Demenz-WG in Köln / © Oliver Berg (dpa)
In einer Demenz-WG in Köln / © Oliver Berg ( dpa )

Außerdem können sich die Teilnehmer über gute Beispiele bei der Organisation der Pflege und Ausbildung in anderen europäischen Ländern informieren, hieß es. Finanziert wird der Austausch über das EU-Programm Erasmus Plus. Langfristig müsse die Ausbildung für Pflegekräfte an den demografischen Wandel und Neuheiten wie die Telemedizin angepasst werden, so der europäische Zusammenschluss der Caritas. "Dabei kann die Caritas vom EU-Ausland lernen."

Österreich sei ausgewählt worden, weil das Pflegesystem dem deutschen sehr ähnlich sei. Schweden habe die Pflege bereits an die alternde Gesellschaft angepasst und gelte deshalb als Vorbild in Europa, heißt es. Fünf Tage im Herbst sollen die Teilnehmenden in Kleingruppen den Alltag der Pflegekräfte in Schweden und Österreich kennenlernen und Impulse für die Weiterentwicklung der Pflegeausbildung erhalten.

Die Caritas setzt sich in Deutschland für die Reform der Pflegeausbildung ein. Dabei wird die Zusammenlegung der Ausbildung von Alten-, Kranken und Kinderkrankenpflegern diskutiert. Bis 2030 wird die Zahl der Pflegebedürftigen in Deutschland um die Hälfte auf knapp 3,5 Millionen Menschen steigen. Bereits heute fehlen in der Altenpflege schätzungsweise 30.000 Fachkräfte. Die Bundesrepublik wirbt aus diesem Grund Pflegekräfte im Ausland an - etwa aus Osteuropa oder China.


Quelle:
KNA