Deutscher Kirchenjurist Graulich verlässt Vatikanbehörde

Neuer Untersekretär

Zehn Jahre arbeitete der deutsche Kirchenrechtler Markus Graulich in der vatikanischen Justizbehörde. Eine dritte Amtszeit folgt offenbar nicht. Am Mittwoch ernannte der Vatikan einen Nachfolger, den Finnen Tuomo Vimpari.

Kuppel des Petersdoms / © Linda_K (shutterstock)

Nach zehn Jahren und zwei Amtszeiten verlässt der deutsche Kirchenrechtler Markus Graulich die vatikanische Justizbehörde. Am Mittwoch gab der Vatikan die Ernennung eines neuen Untersekretärs im Dikasterium für die Gesetzestexte bekannt. Graulichs Nachfolge tritt der Finne Tuomo Vimpari (55) an. Er war zuvor in der Vatikan-Botschaft in Rumänien und Moldawien tätig. Über die berufliche Zukunft des deutschen Kirchenjuristen wurde zunächst nichts bekannt.

Seit 2014 bekleidete Graulich den Posten als "dritter Mann" in der Leitung der Behörde. Zuvor war er Richter am vatikanischen Ehegericht, nachdem er zwei Jahre lang als Stellvertretender Kirchenanwalt am Obersten Kirchengericht arbeitete.

Berater in Expertengruppe zum Bischofsamt

Graulich ist Salesianerpater und stammt aus dem hessischen Hadamar. Nach seiner Priesterweihe 1994 war er zwei Jahre als Kaplan und Lehrer in Essen tätig. Anschließend ging er für weiterführende kirchenrechtliche Studien nach Rom und lehrte an der Hochschule seines Ordens Kirchenrecht.

Anfang Juli hatte ihn der Papst zum Berater einer Expertengruppe zum Bischofsamt ernannt. Unter anderen deren Leiter, Münsters Bischof Felix Genn, soll Graulich bei Spezialfragen zur richterlichen Funktion der Bischöfe unterstützen.

Die Behörden des Papstes

Nach mehrjähriger Arbeit hat der Vatikan die Neuordnung der römischen Kurie veröffentlicht. Die Apostolische Konstitution "Praedicate evangelium" regelt den Aufbau der Kurie, darunter die Zuschnitte der sogenannten Dikasterien (Ministerien), Justiz- und Wirtschaftsorgane sowie der Büros des Heiligen Stuhls. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) stellt die Organe kurz vor:

Blick auf den Petersdom / © STLJB (shutterstock)
Quelle:
KNA