Deutsches Fazit: Klasse statt Masse tat Weltjugendtag gut

 (DR)

Vertreter der katholischen Kirche in Deutschland haben ein positives Fazit des Weltjugendtags in Panama gezogen. Zu dem Großtreffen, das von Dienstag bis Sonntag dauerte, waren rund 120.000 junge Dauerteilnehmer angemeldet. "Es war vielleicht von der Teilnehmerzahl ein kleinerer Weltjugendtag, dafür aber war er stärker politisch geprägt", sagte der Geschäftsführer des Lateinamerika-Hilfswerks Adveniat, Stephan Jentgens, am Sonntag in Panama-Stadt. "Wir müssen als Christen an einer neuen, friedlichen Welt mitarbeiten. Gerechtigkeit, Menschenwürde und Bewahrung der Schöpfung, das sind die Themen für die die Jugendlichen brennen."

An dem Treffen nahmen 2.300 Pilgerinnen und Pilger aus Deutschland teil - nach den Polen die zweitgrößte Nationengruppe aus Europa, wie es hieß. "Damit hatte von uns noch vor einem Jahr niemand gerechnet", erklärte Jugendbischof Stefan Oster. Diese erfreuliche Zahl zeige, dass der Weltjugendtag und auch Papst Franziskus für die jungen Gläubigen in Deutschland weiterhin eine enorme Anziehungskraft hätten, so der Vorsitzende der Jugendkommission der Deutschen Bischofskonferenz.

Der Weltjugendtag von Panama sei mehr noch als frühere von dem Wunsch des Papstes geprägt gewesen, "dass die Jugendlichen an die Ränder der Gesellschaft gehen", sagte Oster. "Freilich haben sie auch die Schattenseiten zu sehen bekommen oder wollten sie bewusst kennenlernen: Die Situation der Indigenas, die Lebensrealität junger Menschen, die mit HIV infiziert und deshalb marginalisiert sind, die Situation von Armut und Migration, von Ausgrenzung und Drogensucht", unterstrich Oster. Diese Themen habe auch der Papst angesprochen.

Adveniat hatte beim Weltjugendtag zusammen mit dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) ein Youth Hearing zu Gerechtigkeit in Kirche und Gesellschaft veranstaltet, an dem auch 250 Jugendliche aus Deutschland teilnahmen. "Die deutschen Pilgerinnen und Pilger konnten auf unserem Youth Hearing und im Austausch mit Jugendlichen aus Panama und der ganzen Welt erfahren, wie sehr es auf sie alle ankommt", sagte BDKJ-Bundespräses Dirk Bingener. "Eine soziale und politische Veränderung der Welt im Sinne Jesu ist dringend notwendig, vor allem aber mit diesen engagierten jungen Menschen auch wirklich möglich", so der Pfarrer.

(KNA/ 27.1.19)