Deutschland ist Gastgeber der EM 2024

DFB-Menschenrechtsstrategie mit den Kirchen

Der deutsche Fußball darf sich auf das nächste Heim-Turnier freuen. Die Europameisterschaft 2024 findet in Deutschland statt. Neben dem Jubel wird aber auch gearbeitet. So an einer Menschenrechtsstrategie unter Beteiligung der Kirchen.

Deutschland freut sich auf ein weiteres "Sommermärchen" 2024 / © Fredrik Von Erichsen (dpa)
Deutschland freut sich auf ein weiteres "Sommermärchen" 2024 / © Fredrik Von Erichsen ( dpa )

Der deutsche Fußball hat den Zuschlag für die Europameisterschaft 2024 erhalten und darf sich auf das nächste Sommermärchen freuen. "Wir sind sehr gastfreundlich und offen, das wollen wir zeigen", sagte EM-Botschafter Lahm am Donnerstag nach der Entscheidung des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union. "Aber wir haben vor allem auch Leute in Deutschland, die ein großes Fest mit allen in Europa feiern wollen."

Der Deutsche Fußball-Bund setzte sich gegen den einzigen Mitbewerber Türkei durch und richtet damit 18 Jahre nach der weltweit gefeierten WM 2006 wieder ein großes Turnier aus.

Eigene Menschenrechtsstrategie

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) arbeitet an einer eigenen Menschenrechtsstrategie. Sie soll in die Satzung des Verbandes aufgenommen werden, wie der DFB in Fankfurt am Main mitteilte. Damit wolle man "die Menschenrechte als gesellschaftspolitische Aufgabe des Fußballs in Deutschland langfristig strukturell verankern - von der Basis bis zur Nationalmannschaft". Am Donnerstag entschied die UEFA im schweizerischen Nyon, die Europameisterschaft 2024 in Deutschland auszutragen.

Die Bewerbung um die Ausrichtung der EM gab laut DFB auch den Anstoß zur Entwicklung der Menschenrechtsstrategie. Erstmals habe die UEFA spezifische Menschenrechtsanforderungen an die Bewerber grestellt, hieß es. Die Strategie des DFB beginne aber nicht bei null, betonte Sylvia Schenk, Mitglied im FIFA-Menschenrechtsbeirat. Es gehe darum, bereits bestehende Maßnahmen zu systematisieren und Lücken zu schließen.

Auch DBK beteiligt

Das Papier soll demnach Anfang 2019 nach Beschluss durch das DFB-Präsidium veröffentlicht werden. Bei einem ersten Treffen Anfang September seien bereits zahlreiche Berater aus Institutionen oder Nichtregierungsorganisationen in Berlin zusammengekommen, auch aus den Kirchen. Für die Deutsche Bischofskonferenz nahmen Regina Börschel aus dem Referat für Verkündigung und Glaubensinformation sowie die Sport- und Olympiaseelsorgerin Elisabeth Keilmann teil, wie der DFB auf Anfrage mitteilte.

Zwischen dem Fußballbund und den Kirchen bestehe bereits ein langjähriger Austausch, so der DFB. Die Bischofskonferenz habe schon zur Entwicklung des "DFB-Euro-2024-Nachhaltigkeitskonzepts" beigetragen. Die Zusammenarbeit mit den externen Beratern solle in den kommenden Monaten in verschiedenen Dialogformaten fortgesetzt werden.


Quelle:
KNA , dpa