Deutschland-Jubiläum der Steyler Missionsschwestern

100 Jahre Aufbruch

1875 gründete Arnold Janssen in Holland die Gemeinschaft, aus der später die bis heute international tätigen Steyler Missionare wurden. Fast 40 Jahre später entstanden die ersten weiblichen Kommunitäten in Deutschland. Hier feiern in diesem Jahr die Steyler Missionsschwestern ihr 100-jähriges Bestehen.

 (DR)

Zum Auftakt des Jubiläumsjahres feiern sie am Samstag in Wickede-Wimbern einen Festgottesdienst mit dem Paderborner Weihbischof Matthias König.  Die Niederlassung im Ruhrtal am Rande des Sauerlands war bis 2004 Sitz der Provinzleitung. Neben dieser Hauptfeier sind weitere Veranstaltungen im niederländischen Steyl sowie in Laupheim, Bötzingen, Mönchengladbach, Eriskirch-Moos und Thal in der Schweiz geplant. Das Jubiläumsjahr steht unter dem Leitwort "100 Jahre Aufbruch".



Die Gemeinschaft wurde 1889 im niederländischen Grenzort Steyl gegründet. Die Schwestern bilden den weiblichen Zweig des von Arnold Janssen 1875 ins Leben gerufenen Steyler Missionswerks. 1912 eröffneten die Ordensfrauen in Haan und Köln-Holweide die ersten Kommunitäten in Deutschland. Zu dieser Zeit waren bereits Hunderte von Mitschwestern in allen Kontinenten im Einsatz, darunter in Argentinien, Togo und Papua Neuguinea.



Zur Deutschen Provinz gehören heute 341 Schwestern, die in 13 Kommunitäten in der Bundesrepublik sowie in 5 Häusern in den Niederlanden und einer Niederlassung in der Schweiz leben. Sitz der Provinzleitung ist inzwischen Mainz. Weltweit zählen die Steyler Missionsschwestern fast 3.200 Mitglieder. Sie unterhalten soziale und karitative Projekte auf allen Kontinenten.



Einsatz im Südsudan

"Die Anfänge der Niederlassungen waren arm und einfach, wie dies auch die Situation der Menschen war, unter denen die Schwestern wirkten", berichten die Missionsschwestern aus Wickede-Wimbern. Dort ließen sich die Schwestern Anfang der 1950er Jahren nieder. Wenn sich im Laufe der Jahre die Situation vor Ort änderte oder die Schwestern neue Aufgaben übernahmen, übergaben sie die Leitung ihrer Einrichtungen in andere Hände und brachen zu neuen Ufern auf. So wurden seit 1912 in Deutschland 62 Kommunitäten eröffnet und 49 davon wieder geschlossen.



Ein Beispiel für die Arbeit: Seit September 2011 sind Steyler Missionsschwestern im Südsudan in der Region an der Grenze zu Uganda und der Demokratischen Republik Kongo tätig. Dort lebten rund 200.000 Menschen. Immer wieder komme es zu Übergriffen durch marodierende Bewaffnete der ugandischen "Lord"s Resistance Army". Auch herrsche vielfach infolge des langen Krieges Armut und Hunger. Ein weiteres Problem seien die vielen Flüchtlinge.