Gut eine Woche nachdem der verheerende Taifun "Haiyan" die Zentralphilippinen verwüstet hat, erreicht die internationale Hilfe immer mehr Menschen. Zudem haben in Teilen des Katastrophengebietes bereits die ersten Arbeiten für einen Wiederaufbau begonnen. Wie philippinische Medien am Samstag berichteten, begannen die Bewohner unter anderem in der schwer verwüsteten Stadt Tacloban damit, die Straßen von Trümmern und Schutt zu reinigen sowie beschädigte Gebäude wieder instand zu setzen.
Zahl der Toten bislang: 3633
US-Hubschrauber sind in der Krisenregion unterwegs und versorgen die Sturmopfer mit Hilfsgütern aus der Luft. Nach wie vor benötigen die Menschen Nahrungsmittel, Trinkwasser, Zelte und Medizin.
Unterdessen hat sich die Zahl der Toten durch den Wirbelsturm "Haiyan" auf 3.633 erhöht, wie die Katastrophenschutzbehörde mitteilte. Außerdem wurden fast 12.500 Menschen verletzt, etwa 1.200 gelten als vermisst. Die meisten Toten sind auf den schwer betroffenen Inseln Leyte und Samar zu beklagen. Auch die Vereinten Nationen haben ihre Angaben zu Opfern vorläufig nach unten korrigiert. Am späten Donnerstagabend hatten die UN unter Berufung auf philippinische Behörden noch die Zahl von 4.460 Toten genannt, nun sprachen sie ebenfalls von etwa 3.600 Toten. Allerdings gehen die UN davon aus, dass deren Anzahl noch steigen wird.
Westerwelle: Mit Philippinern solidarisch
Die Bundesregierung stellt nach dem Taifun "Haiyan" auf den Philippinen als humanitäre Soforthilfe insgesamt 6,5 Millionen Euro zur Verfügung. Wie Außenminister Guido Westerwelle (FDP) am Samstag nach einer Sitzung des Krisenstabs im Auswärtigen Amt in Berlin erklärte, wird die Hilfe noch einmal um zwei Millionen aufgestockt. Das Geld werde deutschen und internationalen Hilfsorganisationen zur Verfügung gestellt.
Deutschland sei solidarisch mit den Menschen auf den Philippinen, sagte Westerwelle. Er äußerte sich zugleich anerkennend über "die großherzige Spendenbereitschaft der Deutschen" für die vom Wirbelsturm betroffenen Menschen.
Regierung mit der Katastrophe überfordert
Die Regierung in Manila hatte eingeräumt, dass die Philippinen mit dem Ausmaß der "Haiyan"-Katastrophe überfordert seien. So gab Innenminister Manuel Roxas zu, dass vieles zu langsam laufe, die Lage sich nun aber mit jedem Tag verbessere: "Es kann nie schnell genug gehen in einer Situation wie dieser, wo die Not so groß ist und so viele Menschen betroffen sind." Für ihr mangelndes Krisenmanagement und die über Tage hinweg schleppende Hilfe waren die Behörden massiv kritisiert worden.
Der Taifun "Haiyan" war am 8. November mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 300 Kilometern pro Stunde auf die Ostküste der Philippinen getroffen und hatte eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Er löste bis zu sieben Meter hohe Wellen aus und gilt als schwerster Wirbelsturm seit Beginn der Wetteraufzeichnungen.