Diakonie Düsseldorf gedenkt ermordeter Jesiden

Drei Jahre nach dem IS-Angriff im Nordirak

Der IS-Angriff auf Jesiden im Sinjar-Gebirge im Nordirak vor drei Jahren hatte rund 5.000 Menschen das Leben gekostet, Tausende Frauen und Kinder wurden verschleppt. Mehr als 400.000 Menschen sind geflohen. 

Massengräber der Terrormiliz im Shingal-Gebirge / © Benno Schwinghammer (dpa)
Massengräber der Terrormiliz im Shingal-Gebirge / © Benno Schwinghammer ( dpa )

Die Diakonie Düsseldorf gedenkt am Donnerstag der Jesiden, die Opfer von Verfolgung und Ermordung durch islamistischen Terroristen in der nordirakischen Stadt Shingal beziehungsweise Sindschar am 3. August 2014 wurden.

Gedenkenfeier für die Opfer

Am dritten Jahrestag des Massakers wird von 15 bis 18 Uhr in einer Gedenkfeier an der Berger Kirche an die Opfer erinnert, wie die Diakonie am Mittwoch ankündigte. Am Trauerort neben der evangelischen Kirche in der Altstadt sollen Kerzen für die Opfer des Shingal-Massakers entzündet werden.

Nach einem Grußwort in kurdischer und deutscher Sprache folgen eine Schweigeminute, ein Dokumentarfilm über Shingal sowie Erzählungen von Zeitzeugen.

Massenflucht ins Shingal-Gebirge

Als der sogenannte Islamische Staat (IS) in die Stadt vordrang, löste dies eine Massenflucht aus. Doch vielen Menschen gelang die Flucht nicht, sie wurden verfolgt, ermordet und hingerichtet, wie die Diakonie erklärte.

Frauen und Mädchen wurden verschleppt, vergewaltigt und auf den Basaren von Mossul und Rakka als Sklavinnen verkauft. Wer konnte, floh in das Shingal-Gebirge. Erst Mitte November 2015 gelang es kurdischen Peschmerga-Einheiten, die Stadt zu befreien.

Jesiden

Das Jesidentum ist eine monotheistische Religion, deren Wurzeln bis 2.000 Jahre vor Christus zurückreichen. Sie nahm Glaubenselemente, Riten und Gebräuche westiranischer und altmesopotamischer Religionen sowie von Juden, Christen und Muslimen auf. 

Jeside wird man ausschließlich durch Geburt, beide Elternteile müssen der Religionsgemeinschaft angehören. Niemand kann übertreten oder bekehrt werden. Bei Ehen mit Nicht-Jesiden verlieren Gläubige ihre Religionszugehörigkeit.

Irak, Lalish: Eine Frau entzündet ein Feuer im Shekadi-Schrein während der Feierlichkeiten des Sommer-Arbaeen-Eids / © Ismael Adnan (dpa)
Irak, Lalish: Eine Frau entzündet ein Feuer im Shekadi-Schrein während der Feierlichkeiten des Sommer-Arbaeen-Eids / © Ismael Adnan ( dpa )
Quelle:
epd