"Wohnungslose Menschen haben auf diesem hart umkämpften Markt praktisch keine Chance." Das sagte die Diakonie-Vorständin für Sozialpolitik, Maria Loheide, am Freitag. Die Diakonie unterstützt deswegen einen Antrag der Linkspartei, der unter anderem mehr bundesweite "Housing First"-Projekte fördern will.
Wohnungslosen eine Bleibe mit eigenem Mietvertrag besorgen
Dieses Konzept sieht vor, dass Wohnungslosen zuerst eine Bleibe mit eigenem Mietvertrag zur Verfügung gestellt wird, bevor etwaige weitere Hilfsmaßnahmen angeboten werden. In Hamburg, Bremen, Köln und seit kurzem in einigen Städten in Rheinlandpfalz gibt es solche Initiativen bereits. Der Antrag soll am Freitag im Bundestag besprochen werden.
"Housing First" könne aber nur ein Baustein und kein Allheilmittel gegen Wohnungslosigkeit sein, betonte Loheide. "Wenn wir eine flächendeckende Versorgung mit angemessenem und bezahlbarem Wohnraum erreichen möchten, brauchen wir eine neue, an sozialen und ökologischen Kriterien ausgerichtete Wohnungspolitik." Es gelte, sozialen Wohnungsbau zu fördern, das Mietrecht zu reformieren und gute Rahmenbedingungen für eine gemeinwohlorientierte und gemeinnützige Wohnungswirtschaft zu schaffen.