Das sagte Schuch laut Redemanuskript bei einer Buchvorstellung am Montagabend in Berlin. Der "wachsende Zuspruch" für derartige Positionen, "die Polemik gegen Bürgergeldbeziehende, der alltägliche Rassismus, die Abwertung von Menschen mit Behinderung und psychischen Erkrankungen, der wachsende Antisemitismus", dagegen müsse man seine Stimme erheben.
Er verwies dabei auch auf die "Schuldgeschichte" der Diakonie und der evangelischen Kirche. "Sie verpflichtet uns, heute für Menschen einzutreten, die von Ausgrenzung und Abwertung betroffen sind", sagte der Diakonie-Präsident am Tag des Gedenkens für die Opfer des Nationalsozialismus.
"Erschütternder Einblick in das Innenleben der Diakonie"
Schuch sprach bei der Vorstellung des Buchs "Biologiepolitik und Evangelische Kirche", das die Verstrickung der Kirche in die Verfolgung von Menschen mit körperlichen oder geistigen Behinderungen zur Zeit des Nationalsozialismus beleuchtet. Die Herausgeber Jochen-Christoph Kaiser und Uwe Kaminsky dokumentieren auf rund 700 Seiten, wie zwischen 1931 und 1938 in einem innerkirchlichen Fachausschuss über angeblich "lebensunwertes" Leben diskutiert wurde.
Die Sammlung der Originaldokumente gibt Schuch zufolge einen "erschütternden Einblick in das Innenleben der damaligen Diakonie". Das Lesen der Wortprotokolle könne "einem schon den Atem nehmen".