Diakonie startet Pflege-Kampagne mit Prominenten

Lange Mühe soll sich lohnen

Die Diakonie will mit einer Kampagne für die Pflege Druck machen. Sie fordert eine Pflegevollversicherung, die soziale Absicherung pflegender Angehöriger und eine Verpflichtung für Kommunen zu einer lokalen Altenhilfeplanung.

Die Diakonie Deutschland will mit einer Kampagne für die Pflege den Druck auf die Politik erhöhen. / © Birte Zellentin (Diakonie Deutschland)
Die Diakonie Deutschland will mit einer Kampagne für die Pflege den Druck auf die Politik erhöhen. / © Birte Zellentin ( Diakonie Deutschland )

Ab dem 75. Lebensjahr sollten die Bürgerinnen und Bürger zu Hause besucht und über Unterstützungs- und Vorbeugungsangebote informiert werden, sage Sozial-Vorständin Maria Loheide. Das könne dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben könnten.

Die Diakonie zeigte sich unzufrieden mit der Pflegepolitik der Ampel-Koalition. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe zwar angekündigt, eine drohende Zahlungsunfähigkeit der Pflegeversicherung abzuwenden, doch sei dies nur eine kurzfristige Notlösung. Eine grundlegende Reform des Pflegesystems stehe weiter aus. Zu den zentralen Problemen zählte Loheide die «rasant steigenden Eigenanteile» für Heimbewohnerinnen und -bewohner, den Mangel an Arbeitskräften in der Pflege und die unzureichende Unterstützung pflegender Angehöriger, die vier Fünftel der mehr als fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland versorgen.

Für die Kampagne "Auch du brauchst Pflege. Irgendwann." hat der evangelische Wohlfahrtsverband Prominente gewonnen, darunter den Moderator und Autor Eckart von Hirschhausen, die Schauspielerin Anna Maria Mühe sowie den Krankenpfleger und Pflegeaktivisten Ricardo Lange.

Diakonie Deutschland

Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen. Sie versteht ihren Auftrag als gelebte Nächstenliebe und setzt sich für Menschen ein, die am Rande der Gesellschaft stehen, die auf Hilfe angewiesen oder benachteiligt sind. Neben dieser Hilfe versteht sie sich als Anwältin der Schwachen und benennt öffentlich die Ursachen von sozialer Not gegenüber Politik und Gesellschaft. Diese Aufgabe nimmt sie gemeinsam mit anderen Spitzenverbänden der freien Wohlfahrtspflege wahr.

Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger (shutterstock)
Diakonie (Symbolbild) / © Tobias Arhelger ( shutterstock )
Quelle:
epd