Ab dem 75. Lebensjahr sollten die Bürgerinnen und Bürger zu Hause besucht und über Unterstützungs- und Vorbeugungsangebote informiert werden, sage Sozial-Vorständin Maria Loheide. Das könne dazu beitragen, dass pflegebedürftige Menschen so lange wie möglich zu Hause bleiben könnten.
Die Diakonie zeigte sich unzufrieden mit der Pflegepolitik der Ampel-Koalition. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe zwar angekündigt, eine drohende Zahlungsunfähigkeit der Pflegeversicherung abzuwenden, doch sei dies nur eine kurzfristige Notlösung. Eine grundlegende Reform des Pflegesystems stehe weiter aus. Zu den zentralen Problemen zählte Loheide die «rasant steigenden Eigenanteile» für Heimbewohnerinnen und -bewohner, den Mangel an Arbeitskräften in der Pflege und die unzureichende Unterstützung pflegender Angehöriger, die vier Fünftel der mehr als fünf Millionen Pflegebedürftigen in Deutschland versorgen.
Für die Kampagne "Auch du brauchst Pflege. Irgendwann." hat der evangelische Wohlfahrtsverband Prominente gewonnen, darunter den Moderator und Autor Eckart von Hirschhausen, die Schauspielerin Anna Maria Mühe sowie den Krankenpfleger und Pflegeaktivisten Ricardo Lange.