Diakonie und Caritas bei Groß-Demo "Seebrücke" in Hamburg

Zeichen gegen Politik der Angst

In dem Bündnis "Seebrücke" engagieren sich international verschiedene Akteure der Zivilgesellschaft, das sich für eine humanitäre Flüchtlingspolitik einsetzt. Die Demonstrationen finden in zahlreichen europäischen Städten statt.

Demonstration in München für Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer / © Falk Heller (epd)
Demonstration in München für Seenotrettung von Flüchtlingen im Mittelmeer / © Falk Heller ( epd )

Die Wohlfahrtsverbände der katholischen und evangelischen Kirche, Caritas und Diakonie, beteiligen sich an der Demonstration "Seebrücke" am Sonntag in Hamburg. Für Christen sei es an der Zeit, "ein Zeichen zu setzen, dass eine Politik der Angst nicht in unserem Sinne ist", sagte Caritasdirektor Michael Edele am Donnerstag in der Hansestadt.

Alle Hamburger seien aufgerufen, mit ihrer Teilnahme an der Demonstration ein solches Zeichen zu setzen. Zu der Aktion für ungehinderte Rettungsaktionen und sichere Fluchtrouten im Mittelmeer werden mehrere tausend Menschen erwartet.

Menschen in Seenot helfen

Allen in Seenot geraten Menschen müsse geholfen werden, "Flüchtlingen genauso wie allen anderen", verdeutlichte auch Diakonie-Vorstand Gabi Brasch. Hamburg müsse einen Beitrag dazu leisten und "Sicherer Hafen" für geflüchtete Menschen werden.

Zuletzt hatte auch Hamburgs Bischöfin Kirsten Fehrs die Blockierung privater Seenotrettung im Mittelmeer kritisiert. Diese zu kriminalisieren, "das geht gar nicht", sagte sie. Gerade in Hamburg wüssten die Menschen um die Gefahren des Meeres. Seenotrettung sei nicht nur Völkerrecht, sondern für Hanseaten "auch Herzensangelegenheit".

Rede von Kapitän der "Lifeline"

Die Demonstration startet um 14.30 Uhr an den Landungsbrücken. Hauptredner bei der Abschlusskundgebung auf dem Rathausmarkt ist den Angaben zufolge der Kapitän der "Lifeline", Claus-Peter Reisch, der sich in Malta vor Gericht verantworten muss. Zuvor hatte er mit seiner Mannschaft 234 Menschen aus Seenot gerettet. Ihm wird vorgeworfen, die "Lifeline" fehlerhaft registriert zu haben.

Vorausgegangen war ein tagelanger Streit zwischen Malta und Italien, die ihre Häfen für private Rettungsschiffe geschlossen haben. Die Demonstration wird von verschiedenen Gruppierungen unterstützt, darunter auch den Fans des FC St. Pauli. Sie wollen sich nach dem Spiel am Sonntag gegen den 1. FC Köln dem Protest anschließen, wie es hieß.


Ein aus Seenot geretteter Migrant geht von Bord eines Schiffs vom spanischen Seerettungsdienst / © Marcos Moreno (dpa)
Ein aus Seenot geretteter Migrant geht von Bord eines Schiffs vom spanischen Seerettungsdienst / © Marcos Moreno ( dpa )
Quelle:
KNA