Schäden und Verluste: Mit dem Fonds zur Bewältigung klimabedingter Schäden und Verluste in ärmeren und besonders von der Erderwärmung bedrohten Ländern wird eine langjährige Forderung der Entwicklungsländer erfüllt. Er soll im kommenden Jahr beim Klimagipfel in Dubai in den Vereinigten Arabischen Emiraten operationalisiert werden. Bis dahin muss ein Komitee erarbeiten, wer ihn befüllt und wer daraus Gelder erhalten kann. Offen ist unter anderem noch, ob nur Industrieländer oder auch Schwellenländer wie China in den Fonds einzahlen sollen.
1,5-Grad-Ziel und Minderung von Treibhausgasen: An diesem Punkt drohte der Klimagipfel am Ende zu scheitern. Denn viele Staaten lehnten eine schnellere CO2-Reduktion ab. In der nun verabschiedeten Erklärung wird das Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen, immerhin bestätigt. Das von der Europäischen Union vorgeschlagene Arbeitsprogramm für eine schnellere Minderung von Treibhausgasen ist aber zunächst nur bis 2026 anberaumt anstatt, wie zunächst angestrebt, bis 2030. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, müssen die weltweiten Emissionen noch vor 2025 ihren Höhepunkt erreichen und danach deutlich zurückgehen.
Ausstieg aus fossilen Energien: Viele Länder hatten auf dem Gipfel den Ausstieg aus allen fossilen Energien gefordert. Das ist allerdings am Widerstand von Ländern wie Saudi-Arabien gescheitert. In dem "Umsetzungsplan" von Scharm el Scheich ist lediglich von einem Herunterfahren der Kohleenergie die Rede und vom Ausstieg aus ineffizienten fossilen Energiesubventionen. Der nicht näher definierte Begriff "ineffizient" lässt Hintertüren offen.
Hilfen für Klimaschutz und Anpassung: Die Industrieländer halten nach wie vor ihr Versprechen nicht ein, jährlich 100 Milliarden US-Dollar für Klimaschutz und Anpassung in armen Ländern bereitzustellen. Beobachtern zufolge ließen sie beim Klimagipfel zuletzt Passagen aus den Entwürfen streichen, die sie dazu verpflichtet hätten, die bisherigen Versäumnisse in den Folgejahren durch höhere Beiträge auszugleichen. Außerdem war in der Erklärung von Scharm el Scheich ursprünglich ein Fahrplan vorgesehen, um die Hilfen für die Anpassung in Zukunft zu verdoppeln. Dieses Vorhaben ist in der Abschlussfassung nicht mehr zu finden.
Präsidentschaft: Viel Kritik gab es an der diesjährigen Organisation der sogenannten COP27. Der ägyptischen Präsidentschaft wurde eine chaotische Verhandlungsführung vorgeworfen. Manche bezeichneten den Gipfel als die bislang am schlechtesten organisierte Klimakonferenz. Nach und nach festigte sich überdies der Eindruck, dass der Gastgeber zulasten der Mehrheit intransparent und interessengeleitet agierte, dass Ägypten hier kein ehrlicher Makler war.