Die Flüchtlingswelle auf den Kanaren hält an

Fast 1.000 Bootsflüchtlinge in 24 Stunden

Die Flüchtlingswelle auf den Kanaren erreicht immer neue Höhepunkte. Bis Mittwochmorgen gelangten binnen 24 Stunden erneut 991 Flüchtlinge auf die spanische Inselgruppe. Damit stieg die Zahl seit Jahresbeginn auf mehr als 22.000. Mit Blick auf das sich immer weiter zuspitzende Flüchtlingsdrama kündigte Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero an, gemeinsam mit Italien und Frankreich auf dem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im Oktober in Brüssel ein gemeinsames Projekt zu Eindämmung der illegalen Einwanderung vorzulegen.

 (DR)

Die Flüchtlingswelle auf den Kanaren erreicht immer neue Höhepunkte. Bis Mittwochmorgen gelangten binnen 24 Stunden erneut 991 Flüchtlinge auf die spanische Inselgruppe. Damit stieg die Zahl seit Jahresbeginn auf mehr als 22.000. Mit Blick auf das sich immer weiter zuspitzende Flüchtlingsdrama kündigte Regierungschef Jose Luis Rodriguez Zapatero an, gemeinsam mit Italien und Frankreich auf dem EU-Gipfel der Staats- und Regierungschefs im Oktober in Brüssel ein gemeinsames Projekt zu Eindämmung der illegalen Einwanderung vorzulegen. Henrik Lesaar von der Europäische Bischofskommission, erläutert im domradio-Interview die nötigen Sofortmaßnahmen und langfristige Hilfe.

Erhöhung der Finanzhilfen
Noch vor dem EU-Gipfel werde die spanische Regierung alle EU-Mittelmeeranrainer zu einer Migrations-Konferenz nach Madrid einladen, um über die Verbesserung der gemeinsamen Kontrolle der südlichen EU-Grenzen zu beraten. Zudem hat Spaniens Regierung eine drastische Erhöhung ihrer Finanzhilfen für Flüchtlingsorganisationen auf den Kanarischen Inseln angekündigt. Dabei sollten Organisationen wie das Rote Kreuz oder Caritas für die Unterhaltung ihrer Auffangzentren so viele Mittel erhalten, wie sie selbst für nötig hielten, kündigte Sozialminister Jesus Caldera laut Medienberichten vom Mittwoch an.

In Gesprächen solle die Höhe des Etats festgelegt werden, so der Minister. Angesichts des enormen Flüchtlingsstroms auf die Kanaren sollten die Aufnahmekapazitäten bestehender Auffanglager verdoppelt werden. Zudem werde die Regierung den Nichtregierungsorganisationen zusätzlich Gelder überweisen, damit diese in den afrikanischen Herkunftsländern der Immigranten Außenposten aufbauen können.

Das Rote Kreuz begrüßte den Vorstoß. Es sei wichtig, in den Herkunftsländern mit potenziellen Flüchtlingen arbeiten zu können, erklärte Rot-Kreuz-Sprecher Carlos Capataz. Viele erwarteten in Europa "das Paradies". In Anbetracht der unsicheren Lage für Papierlose in Europa müsse es gelingen, Migranten von der riskanten Überfahrt abzuhalten.
(dr,KNA)