Geschädigt vom Klimawandel sind viele Menschen: Allein in den Anden stellen zahlreiche Berglagunen, die aus der Gletscherschmelze entstehen, eine Gefahr für Orte in den Bergen dar. Ein plötzlicher Anstieg des Wasserspiegels kann zu hohen Flutwellen führen und hat bereits Erdrutsche verursacht.
Gletscher haben gerade in den tropischen Gebirgen zudem eine bedeutende Funktion als Wasserspeicher. Besonders wichtig sind sie etwa für die Wasserversorgung in Peru, Bolivien und Ecuador. In Kolumbien soll es nach Angaben von Geschichtsbüchern vor 150 Jahren noch 15 Gletscher gegeben haben. Nun sind nur noch sechs Berge weiß bedeckt. Auch das könnte bald passé sein: Die Gletscher hier gelten mit als die am schnellsten schmelzenden weltweit.
Das kolumbianische Institut für Hydrologie, Meteorologie und Umwelt (Ideam) hat alarmierende Zahlen veröffentlicht. Demnach dürften bei gleichbleibender Geschwindigkeit der Schmelze in drei Jahrzehnten alle Gletscher Kolumbiens verschwunden sein. Allein in den vergangenen 50 Jahren sollen nach Ideam-Berechnungen 63 Prozent der Schneekuppenpracht verschwunden sein.
Erklärtes Ziel der Weltgemeinschaft ist es, die Erwärmung weltweit deutlich unter zwei Grad, besser noch 1,5 Grad zu begrenzen. Die Klimakonferenz in Bonn sucht nach Lösungen, wie das zu schaffen ist. (dpa/Stand 12.11.2017)