Dies sagte der Vorsitzende der Kommission Weltkirche der Deutschen Bischofskonferenz am Dienstag dem Bayerischen Rundfunk (BR). Auf die Frage, ob er realistische Hoffnung habe, dass dies gelinge, sagte Schick: "Die Hoffnung stirbt zuletzt. Wir haben schon erlebt, dass auch gemäßigte Taliban-Leute ans Ruder kommen." Angst und Hoffnungslosigkeit seien die schlechtesten Berater.
Menschen müssen aufgenommen werden
Außerdem müsse mit den Taliban darüber verhandelt werden, dass Afghanen, die das Land aus berechtigter Angst verlassen wollten, dies auch könnten, selbst wenn die neuen Machthaber die Grenzen schlössen.
"Menschen, die dann trotzdem fliehen und hier zu uns kommen, müssen natürlich aufgenommen werden", so der Erzbischof weiter. Zugleich unterstrich er die Notwendigkeit einer funktionierenden Luftbrücke.
"Große moralische Verpflichtung"
Zuerst müssten neben den Deutschen auch jene ausgeflogen werden, die mit der Bundeswehr und Hilfsorganisationen zusammengearbeitet hätten. "Für die haben wir eine große moralische Verpflichtung."
Mit den Caritas-Mitarbeitenden vor Ort habe er zuletzt am Montag Kontakt gehabt, berichtete Schick weiter. Demnach ließen die Taliban sie noch weiterarbeiten und ermunterten sie sogar dazu. Es gebe aber keine Verlässlichkeit. Deshalb sei es wichtig, auch diese Mitarbeitenden und ihre lokalen Kräfte aus dem Land zu holen. "Im Augenblick ist das alles zu unsicher, zu gefährlich." Anschließend könne man über einen Neustart nachdenken, so der Erzbischof.