Die Demokratische Republik Kongo ist eigentlich ein reiches Land: reich an fruchtbaren Böden und ausgedehnten Wäldern, reich auch an Bodenschätzen wie Kobalt, Diamanten und Kupfer. Trotzdem gehört das Riesenland in Zentralafrika, das mehr als sechsmal so groß ist wie Deutschland, zu den ärmsten Staaten der Welt. Zwei Kriege in den 1990er und 2000er Jahren mit mehreren Millionen Toten haben den Kongo bitterarm gemacht. Jedes zehnte Kind stirbt vor seinem fünften Geburtstag, die Lebenserwartung beträgt 58 Jahre für Männer und 62 für Frauen.
In den vergangenen Wochen sind in der Region Kasai im Zentrum des Landes nach UN-Angaben 17 weitere Massengräber entdeckt worden. Damit erhöht sich die Zahl der entdeckten Gräber seit Sommer 2016 auf 40. Internationale Beobachter werfen den Sicherheitskräften in der Provinz den unverhältnismäßigen Einsatz von Gewalt vor. Dort wurden seit September nach Armeeangaben mehr als 500 Menschen getötet, nachdem ein örtlicher Anführer bei einem Militäreinsatz ums Leben gekommen war. In inoffiziellen Schätzungen ist sogar von bis zu 3000 Toten die Rede.
(Quelle: dpa)