Die Lebensstationen von Karol Wojtyla vor seiner Papstwahl: Von Wadowice nach Krakau - von Krakau nach Rom

 (DR)

Vor 100 Jahren, am 18. Mai 1920, wurde Karol Wojtyla, nachmals Johannes Paul II. (1978-2005), in Wadowice bei Krakau geboren. Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert wichtige Lebensstationen vor der Papstwahl Wojtylas im Alter von nur 58 Jahren:

18. Mai 1920: Karol Wojtyla wird in Wadowice bei Krakau geboren.

1942: Beginn des Theologiestudiums im Untergrund. In der Freizeit Schauspieler, Schriftsteller und Theaterautor.

1. November 1946: Priesterweihe in Krakau, anschließend Promotionen in Philosophie und Theologie in Rom und Krakau.

1953: Professor für Moraltheologie in Krakau, Lehrbeauftragter in Lublin.

1955: Habilitation in Lublin mit einer Arbeit über christliche Ethik in Auseinandersetzung mit dem deutschen Philosophen Max Scheler.

28. September 1958: Wojtyla wird als damals jüngstes Mitglied des polnischen Episkopats Weihbischof in Krakau. Beginn regelmäßiger Beobachtung durch den kommunistischen Geheimdienst.

1959: Beginn des Einsatzes für einen Kirchenbau in der Arbeitersiedlung "neuen Typs" in Nowa Huta.

1962-1965: Aktive Teilnahme am Zweiten Vatikanischen Konzil. Wojtylas Hauptinteressen dort sind die Themen Religionsfreiheit und christliche Verkündigung in Auseinandersetzung mit der modernen Welt.

13. Januar 1964: Ernennung zum Erzbischof von Krakau. Wegen seiner intellektuellen Disposition ist er nicht der Wunschkandidat von Primas Stefan Wyszynski.

1965: Aktive Teilnahme am Versöhnungsbrief der polnischen Bischöfe an ihre deutschen Amtsbrüder. Am 11. Dezember bringt Wojtyla vom Abschluss des Konzils einen von Papst Paul VI. gestifteten antiken Stein mit Petrus-Bezug als künftigen Grundstein der Kirche von Nowa Huta mit.

26. Juni 1967: Kardinalsernennung durch Paul VI.

13. Oktober 1967: Baugenehmigung für die Kirche in Nowa Huta. Tags darauf Segnung des Bauplatzes durch Kardinal Wojtyla und eigenhändiger Spatenstich.

1969: Veröffentlichung der philosophischen Monographie "Person und Tat".

seit 1970: Kampf mit den Behörden um eine Ausweitung der Krakauer Fronleichnamsprozession.

September 1974: Deutschland-Besuch Kardinal Wojtylas. Gemeinsame Messe mit dem Münchner Kardinal Julius Döpfner im Karmel nahe dem früheren KZ Dachau.

15. Mai 1977: Kirchweihe in Nowa Huta. Pilger und Bischöfe aus 13 Ländern von diesseits und jenseits des Eisernen Vorhangs nehmen teil. Das Gotteshaus heißt "Kirche der Muttergottes, Königin von Polen".

August 1978: Teilnahme am Konklave zur Wahl eines Nachfolgers für Paul VI.

16. Oktober 1978: Nach dem plötzlichen Tod von Johannes Paul I., dem "Papst der 33 Tage", wird Wojtyla als erster Pole zum Papst gewählt. Er nimmt den Namen Johannes Paul II. an. Der 265. Nachfolger des Apostels Petrus ist seit 1523 der erste Nicht-Italiener auf dem Heiligen Stuhl. (KNA / 14.05.2020)