Die Lichtinstallation an Silvester soll Besucher einbinden

"Köln in ein besseres Licht rücken"

Mit seiner Licht- und Klanginstallation "Time Drifts Cologne" will der international bekannte Lichtkünstler Philipp Geist ein Jahr nach dem Schrecken der Silvesternacht 2015 den Dom und seine Umgebung in ein positives Licht rücken.

Philipp Geist an seinem Regieplatz  / © Philipp Geist (privat)
Philipp Geist an seinem Regieplatz / © Philipp Geist ( privat )

Für Philipp Geist ist die Einladung nach Köln, eine Lichtinstallation rund um den geschichtsträchtigen Kölner Dom und seine Umgebung zu realisieren, etwas Besonderes. Der Kölner Dom als "Fels in der Brandung" mit dem Richterfenster beeindrucke ihn sehr, sagt er. Natürlich sei er sich auch bewusst, dass ein Jahr nach den Silvesterüberfällen seine Kunstaktion mehr sein soll als nur ein schönes Event.

"Time Drifts Cologne kann man mit Zeitverwehungen übersetzen, also den Zustand der Zeit, den man nicht festhalten kann", so erklärt der Künstler seine Kunstaktion im Gespräch mit domradio.de. Wichtig sei, dass es ein Abend mit und für Kölnerinnen und Kölner werde. Und so hat es ihn gefreut, dass viele Kölner ihm auf seinen Aufruf "Dein Wort für Köln"  fast nur positive Wörter gesendet haben. Worte wie Hoffnung, Glaube, Menschenwürde, Anstand, Zuversicht oder auch das rheinische "Jefüll" werden nun Teil seiner bunten Lichtinstallation werden. Um die kölschen Worteinsendungen zu verstehen, hat der in Berlin lebende Künstler sich extra ein Wörterbuch angeschafft.

Besucher wird Teil der Installation 

Philipp Geist wird diese von ihm künstlerisch gestalteten Wörter am Silvesterabend auf den Boden vor dem Westportal des Kölner Domes und auf dem Roncalliplatz wie auch auf die Fassaden des Domforums und des Römisch-Germanischen Museums projizieren. Sie tauchen auf, verwandeln sich in abstrakte Figuren und werden durch Nebelwolken wieder aufgelöst, "so wie die Zeit auch eine Metapher für Vergänglichkeit ist", erklärt Geist. Auch Bilder von Skulpturen aus dem Römisch-Germanischen Museum werden Teil dieser komponierten Lichtinstallation sein. Jeder Besucher, der diesen bunten Lichtteppich rund um den Kölner Dom betritt, wird lebendiger Teil dieser Installation. Philipp Geist wünscht sich, "dass die Besucher sich in diesem Raum bewegen und auch verweilen und sich ihre eigenen Gedanken machen. Es wäre schön, wenn sie eine Erinnerung mit nach Hause nehmen und sich bewahren."

Die Lichtinstallation startet um 17 Uhr und geht bis in die frühen Morgenstunden. Die meiste Zeit wird der Künstler in der Regie sein, von wo aus die Lichtinstallationen gesteuert werden. Aber er wolle sich auf jeden Fall auch unter die Menschen mischen und "Mäuschen" spielen, sagt er. Wach zu bleiben ist für Philipp Geist kein Problem: "Ich werde definitiv wach sein, schon allein der Adrenalinspiegel wird ganz oben sein und natürlich die Freude, die Reaktion der Leute mitzuerleben." Philipp Geist war es sehr wichtig, dass seine Frau und seine drei Kinder auch in Köln sein können, denn er hat noch nie ohne sie den Jahresübergang gefeiert. Ein Glas Sekt mit seiner Familie und dem Team um Mitternacht werde also definitiv drin sein.


Quelle:
DR