DOMRADIO.DE: Mit einem Facebook-Post haben Sie einen Aufruf gestartet, Fotos zu schicken. Wofür genau?
Hendrik Hülz (Leitender Pfarrer Seelsorgebereich Leverkusen-Südost): Im Moment ist aufgrund der Corona-Pandemie viel los, die Kirchen sind hingegen für öffentliche Gottesdienste geschlossen. Gerade werden viele Gemeinden sehr aktiv und kreativ, sie haben viele Ideen, was man tun kann, um dennoch mit den Menschen in Verbindung zu sein.
Da wir Priester weiterhin auch täglich die Heilige Messe feiern, gibt es eine tolle Idee, die gar nicht von uns stammt, sondern ich habe diese Idee bei Facebook entdeckt. Ein Pfarrer aus Italien hat das vorgemacht und hat wirklich seine Gemeindemitglieder gebeten, Fotos zur Verfügung zu stellen und ihn zu schicken. Er hat diese Fotos aufgestellt – Porträtfotos, Fotos mit Familien und Gruppen – um sie wirklich auch vor Augen zu haben bei der Feier der Heiligen Messe in seiner Kirche.
DOMRADIO.DE: Und das heißt, genau das tun sie jetzt auch nach italienischem Vorbild. Was muss man genau abgeben?
Hülz: Ganz genau. Diese Idee fanden wir so toll, dass wir gesagt haben, das müssen wir auch unbedingt tun. Wir haben die Menschen aufgefordert, Fotos bei uns abzugeben, entweder in den Briefkasten des Pastoralbüros einzuwerfen, per E-Mail zu schicken, an kirche@lev-suedost.de oder auch gerne auf unseren sozialen Netzwerken zu schauen, bei Facebook und Instagram. Wir sammeln diese Fotos und wollen sie dann auch in die Kirche stellen, an die Bänke befestigen und so bei der Feier der Gottesdienste und der heiligen Messen die Menschen vor Augen zu haben. So können wir für sie und für ihre Anliegen beten.
DOMRADIO.DE: Wie sind die Reaktionen auf diese Idee? Trudeln schon Bilder bei Ihnen ein?
Hülz: Die ersten Bilder trudeln in der Tat ein, was uns sehr freut. Aber wir sind natürlich dankbar und sehr offen für viele weitere Fotos. Ich darf herzlich alle ermutigen und einladen, uns Fotos zur Verfügung zu stellen. Die müssen gar nicht hier aus unserer Gemeinde sein. Alle Menschen, die sich daran beteiligen möchten, können uns gerne diese Fotos zusenden und zuschicken. Wir werden sie auf jeden Fall aufstellen.
Ebenso haben wir vor, dass wir den Palmsonntag mit dieser Aktion beginnen. Wir wollen unseren Gottesdienst streamen und langsam in der Karwoche bis Ostern die Kirche mit den Bildern füllen, sodass wir, wenn wir Ostern feiern – leider ohne reale Menschen – dann auch wirklich die Menschen vor Augen haben. Wir sind so einmal mehr mit ihnen gedanklich und im Gebet verbunden.
Das Interview führte Verena Tröster.