DOMRADIO.DE: Konzerte gehen ja momentan nur online - digital. Was haben Sie da vor am Freitagabend?
Christopher Hoffmann (Pastoralreferent der Jugendaktion "Wir gegen Rassismus", veranstaltet gemeinsam mit Caritas International die "European Solidarity Challenge 2021"): Wir werden einen musikalischen Abend für jeden Geschmack und jede Generation anbieten. Die Zuschauerinnen und Zuschauer können sich auf 29 Künstler freuen. Dabei sind internationale Künstler wie Tom Gregory oder Michael Patrick Kelly, viele kölsche Musiker wie die Höhner, Kasalla und Cat Ballou, aber auch ganz viele Jugendchöre und Bands, die jetzt seit Wochen zu Hause unter den gültigen Corona-Bedingungen Videos aufgezeichnet haben und das für die gute Sache Einsingen. So möchten wir Spenden für die weltweite Flüchtlingshilfe von Caritas International generieren. Denn in dem Moment, wo wir gerade sprechen, sind weltweit 80 Millionen Menschen auf der Flucht.
DOMRADIO.DE: Sie werden den Abend mit moderieren. Freitag ab 20 Uhr geht es mit einem bunten Programm los: Wir haben Tom Gregory, Michael Patrick Kelly. Sie haben schon darauf geachtet, dass es wirklich jeden anspricht, oder?
Hoffmann: Wir haben, wie gesagt, von Hip-Hop aus Freiburg über Kölsch-Rock bis hin zu Songs von Peter Maffay oder auch Rap/Soul. Ich glaube, jeder wird auf seine musikalischen Kosten kommen.
DOMRADIO.DE: Wie haben Sie diese tollen Musiker für das Event begeistern können?
Hoffmann: Wenn ich aus Köln das Beispiel nehme, die Bands Cat Ballou und Kasalla haben sich schon vor der "European Solidarity Challenge" für die Jugendaktion engagiert, haben Fotos gemacht und ihr Gesicht gegen Rassismus gezeigt. So war der Kontakt da. Und sie haben gesagt: Wir sind gerne für die gute Sache mit dabei. Zum Beispiel hat Oli von Cat Ballou gesagt: Wir dürfen nicht weggucken, wenn es anderen schlecht geht.
DOMRADIO.DE: Sie haben es eben gesagt, die Einnahmen dieses Konzertes kommen den Menschen zugute, die unter menschenunwürdigen Bedingungen in Flüchtlingslagern weltweit leben müssen. Warum ist das Geld da ganz besonders wichtig?
Hoffmann: Das Geld ist da ganz besonders wichtig, weil die Zustände katastrophal sind - die hygienischen Bedingungen. Dann fehlt es an Nahrung, Beispiel Syrien, wo die Hilfe unter anderem auch hinfließen soll. Da ist nach zehn Jahren Bürgerkrieg gerade für die Kinder psychologische Hilfe ganz wichtig. Ein anderes Land ist der Südsudan. Da herrscht Bürgerkrieg.
Wir möchten die Flüchtlinge auf Lesbos unterstützen und auch die Menschen im weltweit größten Flüchtlingscamp in Bangladesch, die Rohingya, die dorthin fliehen mussten. All diesen Menschen geht es nicht gut und durch Corona ist auch der Fokus nicht mehr so stark auf der Fluchtproblematik. Da wollen wir ganz genau hinlenken am Freitagabend.
DOMRADIO.DE: Bei der ersten Ausgabe dieser Challenge zugunsten Betroffener der Corona-Krise weltweit im letzten Frühjahr kamen mehr als 27 000 Euro zusammen. Hat Sie diese erfolgreiche Premiere motiviert, da in diesem Jahr weiterzumachen?
Hoffmann: Genau. Die Not ist weiterhin groß. Wir haben gesagt, wenn so viele Menschen Spaß daran hatten und gerne zugeschaut haben, dann wollen wir das noch mal machen. Unser Ziel ist jetzt, 50 000 Euro zu sammeln. Das war Motivation für uns zu sagen: Da bleiben wir dran.
DOMRADIO.DE: Wie können wir denn alle Freitagabend die Musik genießen und dann auch Gutes tun - also Geld spenden?
Hoffmann: Das geht auf der Webseite von Caritas International. Da gibt es einen Link zu Aktions-Homepage und da sieht man auch schon das Spenden-Barometer, das in die Höhe schnellt und Hilfsmaßnahmen möglich macht. Da kann man ab sofort und dann auch den ganzen Abend lang spenden. Da kann man dann auch das Video sehen - den Livestream am Freitagabend ab 20 Uhr.
Das Interview führte Carsten Döpp.