Papst Franziskus weilt während des Weltjugendtages vom 27. Juli bis 31. Juli in Polen. Er will in dem EU-Land, in dem nach Vatikan-Angaben fast 98 Prozent der 37,5 Millionen Einwohner katholisch sind, aber nicht nur Jugendliche treffen. Stationen der Reise:
Krakau: Die Stadt im Südosten Polens ist mit etwa 740 000 Einwohnern zweitgrößte des Landes und gilt als Kulturmetropole mit reicher Geschichte. Jährlich zehn Millionen Touristen schauen sich die zum Unesco-Welterbe zählende Altstadt, das einstige jüdische Viertel Kazimiers oder die Wawel-Burg an, in der jahrhundertelang polnische Könige residierten. Krakau ist Heimatstadt des polnischen Papstes Johannes Paul II. (1920-2005), der hier als Erzbischof wirkte und bis heute tief verehrt wird. Veranstaltungen mit Franziskus sind unter anderem in der Wawel-Kathedrale, im Jordan-Park, im Johannes-Paul-II.-Heiligtum und auf dem Campus Misericordiae geplant, einem freien Feld für den Abschlussgottesdienst außerhalb der Stadt.
Tschenstochau: Die Stadt im Süden Polens - rund 120 Kilometer von Krakau entfernt - gehört zu den bekanntesten Wallfahrtsorten weltweit. Im Kloster Jasna Gora befindet sich die Schwarze Madonna - das rund 600 Jahre alte Gnadenbild der Mutter Gottes gilt als Nationalheiligtum Polens, um das sich viele Legenden ranken. Mehrere Millionen Menschen pilgern jährlich hierher, um die Madonna zu sehen und zu ihr zu beten. Das will auch Franziskus am 28. Juli tun. Überdies will er in Czestochowa, wie die Stadt auf polnisch heißt, eine Heilige Messe zum 1050. Jahrestag der Christianisierung Polens feiern.
Oswiecim: Das nationalsozialistische Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau rund 60 Kilometer westlich von Krakau gilt weltweit als Symbol für den Holocaust. In dem 1941 von Nazi-Deutschland im besetzten Polen errichteten Stammlager Auschwitz waren zunächst vor allem polnische politische Gefangene inhaftiert. Im Herbst 1942 begann im eigentlichen Todeslager Birkenau der Völkermord in den Gaskammern. Nach Schätzungen starben dort mehr als eine Million Menschen, zumeist Juden, aber auch Polen, Sinti und Roma und sowjetische Kriegsgefangene. Papst Franziskus besucht die Gedenkstätte am 29. Juli und will eine Gruppe Überlebender treffen. Er ist nach Johannes Paul II. (1979) und Benedikt XVI. (2006) der dritte Papst, der an diesen Ort der Barbarei kommt.
(dpa/Stand 22.07.16)