Die Partnerschaft der Erzdiözesen Köln und Tokio 1954-2016

"Ein ganz neuer, wegweisender Schritt"

Seit 1954 pflegen die Erzdiözesen Köln und Tokio eine Partnerschaft - zur damaligen Zeit "ein ganz neuer, wegweisender Schritt", wie der Tokioter Erzbischof Peter Tatsuo Doi sagte. Ein Überblick über die wichtige Stationen:

Der Erzbischof von Tokio, Tatsuo Peter Doi, und Kardinal Josef Frings (v.l.) / © N.N. (KNA)
Der Erzbischof von Tokio, Tatsuo Peter Doi, und Kardinal Josef Frings (v.l.) / © N.N. ( KNA )

1954: Vorschlag von Kardinal Frings für eine "Gebets- und Hilfsgemeinschaft" mit dem Erzbistum Tokio. Der damalige Erzbischof Doi nimmt das Anliegen begeistert auf und bietet in einem Brief an, künftig regelmäßig in allen Kirchen Tokios für die Kölner Anliegen zu beten. Begünstigt wird die Gründung der Partnerschaft durch die von deutschen Jesuiten gegründete Sophia-Universität in Tokio. Die Missionare helfen bei der Überwindung der Sprachbarriere.

1955: Informationswoche im Erzbistum Köln zur Lage der Kirche in Japan. Kleiderspenden im Wert von rund 800.000 Mark begründen eine jährliche Kollekte für die Glaubensbrüder in Tokio.

1957: Frings besucht drei Wochen lang das Partnerbistum und weitere Orte in Japan. Begegnungen mit dem japanischen Kaiser und zahlreichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

1959: Mit Kölner Unterstützung wird das Projekt der Erweiterung des Tokioter Priesterseminars zum landesweiten Zentralseminar begonnen.

1960: Gegenbesuch Dois in Köln kurz nach seiner Kardinalsernennung, die Frings in Rom befördert hatte. Doi legt den Grundstein zu einem japanischen Schwesternkloster in Köln-Sülz.

1962-1964: Errichtung der modernen und international beachteten Marienkathedrale in Tokio; das Erzbistum Köln trägt drei Viertel der Baukosten. Zur Kirchweihe überbringt Generalvikar Joseph Teusch in Vertretung des greisen Kardinals Frings eine Reliquie des Japan-Missionars Franz Xaver (1506-1552) aus dem Schatz der Kölner Pfarrei Mariä Himmelfahrt.

1978: Zu Frings' Beisetzung reist eigens Tokios Kardinal Peter Shirayanagi (1928-2009) an. Bis zum Tod des Stifters der Partnerschaft spendeten die Kölner Katholiken mehr als Millionen D-Mark für die Erzdiözese Tokio.

1978-2014: Frings' Nachfolger, die Kardinäle Joseph Höffner und Joachim Meisner, statten dem Partnerbistum jeweils dreimal längere offizielle Besuche ab. Weil sich die Lage der Kirche in Japan durch die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung des Landes gebessert hat, fällt die Entscheidung, die Partnerschaft zu erweitern: Eine Kirche in einer noch schwierigeren Lage soll künftig unterstützt werden. Köln schließt sich der Entscheidung Tokios an, gemeinsam der Kirche in Birma zu helfen, dem heutigen Myanmar. Ziel ist vor allem die Ausbildung von Priesternachwuchs. Die Kollekte des alljährlich Ende Januar stattfindenden Kölner "Tokio-Sonntags" wird diesem Zweck gewidmet.

2004: 50-jähriges Jubiläum der Partnerschaft. Kardinal Meisner feiert in Tokio gemeinsam mit Jugendlichen ein Jugendfestival und lädt zum Weltjugendtag 2005 nach Köln ein.

2014: Erzbischof Okada reist zur Amtseinführung von Erzbischof Rainer Maria Woelki nach Köln. Im Dezember 50-jähriges Weihejubiläum der Marienkathedrale in Tokio.

2016: Antrittsbesuch Woelkis in Japan. Künftig sollen eine Reliquie der Heiligen Drei Könige in Tokio und die Pilgerfahrt zum Kölner Dreikönigsschrein als ein besonderes Zeichen der Verbundenheit der beiden Erzdiözesen stehen.


Quelle:
KNA