ZdK-Präsidentin Irme Stetter-Karp sehe kein Problem darin, dass der designierte Kanzler Olaf Scholz (SPD), der künftige Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) und der kommende Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) konfessionslos sind und auch viele Bundestagsabgeordnete keiner Kirche mehr angehören, sagte Stetter-Karp dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (Mittwoch). Scholz wird der erste konfessionslose Kanzler in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
"Sehr zuversichtlich"
"Die Präambel des Grundgesetzes formuliert 'die Verantwortung vor Gott', aus der heraus die Menschenwürde geachtet und verteidigt wird", erklärte die ZdK-Präsidentin. "Dies geschieht, da bin ich sehr zuversichtlich, auch in Zukunft im Bundestag. Ob die Abgeordneten Mitglieder einer Kirche sind oder nicht, gibt noch keinen Hinweis darauf, wie sie diese Verantwortung wahrnehmen werden." Auch ein Nichtmitglied könne zutiefst christlich denken und handeln. Die katholischen Laien würden in jedem Fall das Gespräch suchen.
Sie fügte hinzu: "Im Bundestag wird die Zahl der Kirchenmitglieder immer kleiner. Wir betrachten es deshalb nicht als Selbstverständlichkeit, dass christliche Positionen automatisch gekannt und in jedem Fall berücksichtigt werden." Es zähle die Kraft des besseren Arguments.
Nicht zuletzt im ZdK selbst sei eine Reihe von engagierten Politikerinnen und Politikern vertreten, die seit langem eine Brücke zwischen dessen Positionen und der parlamentarischen Arbeit bauten, so Stetter-Karp. Sie fügte hinzu: "Wir freuen uns auf Gespräche mit der künftigen Regierung."
