Nahost-Bischofsbeauftragter besorgt über Lage im Heiligen Land

"Die Weltöffentlichkeit muss hinsehen"

Der Nahostbeauftragte der Deutschen Bischofskonferenz, Udo Bentz, hat sich angesichts der Eskalation im Heiligen Land besorgt über die Lage der Menschen vor Ort geäußert. Man müsse aufhören, den politischen Konflikt zu instrumentalisieren.

Israel, Lod: Verbrannte Fahrzeuge sind nach Unruhen in der Stadt Lod zu sehen / © Ilia Yefimovich (dpa)
Israel, Lod: Verbrannte Fahrzeuge sind nach Unruhen in der Stadt Lod zu sehen / © Ilia Yefimovich ( dpa )

 "Die Ursachen für den Gewaltausbruch sind komplex - alle Beteiligten tragen Verantwortung, dass die Lage jetzt deeskaliert, dass die Spirale der Gewalt durchbrochen wird", sagte der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche in einem Video der Bischofskonferenz am Mittwoch.

Alle beteiligten Parteien tragen dem Mainzer Weihbischof zufolge Verantwortung für diesen besonderen Status quo und dafür, dass diese sensible Situation bewahrt und jede Gewalt und Eskalation unterbrochen wird.

"Würde der Palästinenser nicht weiter untergraben"

"Die Würde und die Sicherheit der Palästinenser, die von den geplanten Vertreibungen im Viertel Scheich Dscharrah betroffen sind, darf nicht weiter untergraben werden", so Bentz.

Aber auch militärische Reaktionen, Raketen, die sich gegen die israelische Zivilbevölkerung richten, seien durch nichts zu rechtfertigen. Sie seien keine Antwort auf politische Probleme. Jetzt zeige sich, dass die Konflikte im Heiligen Land nicht gelöst werden, indem die Weltöffentlichkeit sie ignoriere.

"Dauerhafte Lösung suchen"

"Durch die Geschehnisse der letzten Tage sehen wir, wie dringend notwendig es ist, auf alle Konfliktparteien einzuwirken, miteinander nach dauerhaften Lösungen zu suchen", so der Weihbischof. Von seinen Begegnungen bei Reisen in das Heiligen Land wisse er, dass die Menschen immer dann besonders zu leiden hätten, wenn die Religionsparteien den politischen Konflikt instrumentalisierten.

"Leider geschieht das auch jetzt wieder. Beten und bitten wir darum, dass die Lage deeskaliert, dass es Wege gibt zu einem friedlichen Miteinander", betonte Bentz.


Quelle:
KNA