Die WHO erinnert zum Weltgesundheitstag an Gefahren des Klimawandels

Neue globale Herausforderung

Vor genau 60 Jahren wurde die Weltgesundheitsorganisation WHO gegründet, jährlich erinnert der Weltgesundheitstag am 7. April an dieses Datum. Unter dem Motto "Vom Seuchenschutz bis zum Klimawandel" wird in diesem Jahr auf die gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels hingewiesen. Denn mit der globalen Erwärmung kehren nun Krankheiten zurück, die man längst überwunden glaubte.

 (DR)

"Die Gefahren sollte man nicht unterschätzen", warnt Christoph Bonsmann vom Deutschen Medikamentenhilfswerk Action medeor im domradio-Interview zum Beispiel vor der weltweiten Rückkehr einer Malaria-Plage.

"Wenn es wärmer wird, steigt das Ausbreitungsgebiet der Malaria-Mücke an. Und dann sind Gebiete, die vorher nicht betroffen waren, plötzlich Malaria-Gebiete", so Bonsmann. Ideale Ausbreitungsgebiete seien dabei vor allem Pfützen, die durch starke Regenfälle entstehen, wie es etwa in Afrika der Fall ist. "Das ist die ideale Brutstätte für Malaria-Erreger. Dann breitet sich das blitzartig aus - und plötzlich ist eine ganze Region verseucht."

Malaria-Prävention "relativ einfach"
Wie es um die Verbreitungsgefahr des Erregers in gemäßigteren Gebieten wie Europa steht, könne man nicht so genau sagen. "Grundsätzlich ist es denkbar" sagt Bonsmann. Bereits in den 60er Jahren habe es Malaria in Europa gegeben. "Es ist möglich, dass sie wieder zurückkommt, wenn es wärmer wird - im Augenblick aber noch nicht."

Dieser Krankheit vorzubeugen sei "relativ einfach". Die Früherkennung und die Medikation gegen den Erreger seien heute wesentlich höher entwickelt als noch vor ein paar Jahren. Außerdem könne auch jeder selbst etwas zu seinem Schutz unternehmen, etwa durch Moskitonetze und und den Einsatz von Insektiziden. "Diese Dinge zusammen machen es eigentlich unnötig an Malaria zu sterben", sagt Bonsmann. Dennoch fordert die Malaria jedes Jahr viele Millionen Todesopfer. "Diese Zahlen sind wirklich erschreckend", betont Bonsmann.

Die WHO stellt sich in diesem Jahr mit den gesundheitlichen Auswirkungen des Klimawandels neuen Herausforderungen. "Auch in unseren Breiten hat der Klimawandel Auswirkungen auf die Gesundheit der Menschen", so die Parlamentarische Staatssekretärin Marion Caspers-Merk. "Allergien und Infektionskrankheiten treten neu oder verstärkt auf. Heiße Sommer mit intensiver Sonnenstrahlung erhöhen das Risiko von Hautkrebs. Wir können dieser globalen Herausforderung nur begegnen, indem wir die internationale Zusammenarbeit verstärken. Das war und ist die Stärke der WHO."

Die Weltgesundheitsorganisation hat 193 Mitgliedstaaten. Deutschland ist dieser Sonderorganisation der Vereinten Nationen 1950 beigetreten.