Maffay erzählte davon, wie er sich bis zum Schluss um ihn gekümmert und noch viele wertvolle Gespräche mit ihm geführt habe: "Als mein Papa im Sterben lag, war er der Geläutertste von uns allen. Er hat gesagt: 'Stellt euch nicht in den Strom eines reißenden Flusses. Die Natur werdet ihr nicht besiegen können.'"
Der Musiker betonte weiter, er sei beeindruckt gewesen von der Stärke seines Vaters: "Gegen Ende, kurz vor seinem Tod, konnte er sich nicht mehr bewegen und hatte enorme Schmerzen. Wie er die weggesteckt hat, ohne es uns spüren zu lassen, woher er die Kraft dafür genommen hat, ist mir ein Rätsel."
Zum Glück, fügte Maffay hinzu, habe sein Vater immer noch sprechen können: "Jeder Satz, den er gesagt hat oder mir gewidmet hat, wurde zunehmend wertvoll, denn er hätte der Letzte sein können." Die Gespräche seien kurz gewesen, "aber sehr inhaltsvoll und drehten sich um ernste Dinge. Mein Vater wusste, dass es zu Ende geht, deshalb wollte er sich Nebensächlichkeiten, die man oft von sich gibt, ersparen."
Erfahrung der Vergänglichkeit
Diese Erfahrung der Vergänglichkeit habe ihn auch über die Beziehung zu seiner Tochter Anouk nachdenken lassen, die bald drei Jahre alt wird, ergänzte der 72-Jährige. Er müsse sich wohl anstrengen, um noch dabei zu sein, wenn sie mal Abitur mache: "Die Zeit, die man miteinander verbringen kann, wird nicht so lang sein wie in vielen anderen Familien. Zumindest was mich anbelangt. Das ist biologisch vorgegeben. Und deswegen sollte die sehr wertvolle Zeit, die man miteinander verbringt, gut geplant werden."
Sein Sohn Yaris, der bald 18 wird und aus einer früheren Beziehung stammt, lebt nun auch mit Maffay zusammen. Er müsse zugeben, dass er die Wachstumsphasen seines Sohnes nicht so ausführlich beobachtet habe, wie er das jetzt bei seiner kleinen Tochter tue, bekannte der Sänger: "Weil bei mir nun etliche Dinge erledigt sind und ich mehr Zeit für sie habe. Das hat auch damit zu tun, dass ich weiß, die Zeit, die mir noch zur Verfügung steht, will gut genutzt werden."