Beide Erzbistümer wiesen ihre Priester in dieser Woche an, ihre Gemeindemitglieder, die sich aus religiösen und moralischen Gründen nicht impfen lassen wollen, darin nicht zu unterstützen.
Es gebe keine Grundlage in der katholischen Morallehre für die Ablehnung von Impfvorschriften aus religiösen Gründen, erklärte Kardinal Blase Cupich aus Chicago in einem Brief an die Priester seines Erzbistums in dieser Woche. Der katholische Glaube stehe für den Respekt vor dem Gemeinwohl, auch wenn die Rechte des einzelnen stets respektiert werden sollten. Vorrang habe aber stets die Nächstenliebe. "Dies nicht zu tun, entstellt die katholische Lehre."
Nur medizinische Ausnahmen erklärbar
Die Erzdiözese Philadelphia "empfehle allen Mitgliedern ihrer Kirche, sich dringend impfen zu lassen", so Generalvikar Michael Hennelly in einer Mitteilung an den Klerus. Ausnahmen dürfte es nur geben, wenn diese medizinisch begründet seien. Die Ortskirche könne jedoch "nicht die Bürde tragen", jemanden zu unterstützen, der die Impfung aus Gewissensgründen verweigere, hieß es in dem Schreiben.
Die Frage, ob COVID-Impfungen aus religiösen Gründen verweigert werden dürfen, führt schon länger zu Diskussionen innerhalb der US-Katholiken und auch der Bischofskonferenz. Mehrere Bischöfe in Kalifornien sowie die Erzdiözese in New York wollen keine Impfausnahmen akzeptieren. Die Bischöfe in Colorado und South Dakota gaben hingegen an, die Überzeugungen und persönlichen Entscheidungen jedes Einzelnen in der Impffrage respektieren zu wollen.