Ingo Brüggenjürgen (DOMRADIO.DE-Chefredakteur): Sie betreuen ein ganz einzigartiges Projekt, den "Congrès Mission". Können Sie uns ein bisschen darüber erzählen?
Myriam Odeau (Bistum Straßburg): Den "Congrès Mission" gibt es seit 2015. Am Anfang fand er in Paris statt. In diesem Jahr ist neu, dass er in mehreren Städten in Frankreich stattfinden wird. In elf Städten, aber auch in Belgien, in Brüssel. Die Idee des "Congrès Mission" ist im Grunde eine Art Ideenwerkstatt. Es geht darum, den Menschen Beispiele zu zeigen, wie man vom Glauben sprechen kann und wie man den Menschen den Glauben näherbringen kann.
Brüggenjürgen: Was ist Ihnen als Projektleiterin wichtig in Ihrer Arbeit?
Odeau: Es ist vor allem schön, dass es sich um eine Initiative von Gläubigen handelt, die sich zusammengetan haben, um zusammen zu überlegen, wie sie von Jesus sprechen können und wie sie den Glauben weitergeben können.
Was mich auch sehr beeindruckt ist zu sehen, dass es ein Projekt ist, das die Leute verbindet. Alleine hier in Straßburg sind wir ungefähr 80 Menschen, zumeist Ehrenamtliche, die zusammenarbeiten, um diesen Kongress vorzubereiten und zu organisieren. Das ist in ganz Frankreich so. Und die Leute sind mit sehr viel Begeisterung und Enthusiasmus dabei.
Brüggenjürgen: Das Besondere des Projekts ist ja, dass hier vor allem Laien ihren Glauben weitergeben. Wie bringen Sie sich als Frau da ein?
Odeau: Am Anfang stand nicht der Satz: "Ich bin eine Frau und deshalb engagiere ich mich." Ich habe mich einfach engagiert. Was mein Antrieb ist und was mich wirklich glücklich macht ist, dass durch diesen "Congrès Mission" viele Menschen den Glauben das erste Mal entdecken. Diese Entdeckung verändert ihr Leben. Das gibt mir Mut und das gibt mir Antrieb.
Wir freuen uns natürlich sehr, wenn auch deutsche Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Kongress kommen. Die Organisatoren bemühen sich auch wirklich, die Veranstaltung den Deutschen zugänglich zu machen. Es wird vielleicht nicht alles übersetzt werden können, aber es ist schon die Idee, dass es auch ein ein Weg für Deutsche durch die Veranstaltung gibt: teilweise werden Workshops übersetzt, oder Gottesdienste. Also herzlich willkommen an die Deutschen!
