Morgenimpuls von Schwester Katharina

Dieser Gott ist mit uns - heute, immer und in alle Ewigkeit!

Heute ist Mariä Heimsuchung. Im Morgenimpuls erinnert Schwester Katharina an die Begegnung von Maria und Elisabeth. Auch für uns heute hat diese Begegnung noch eine besondere Bedeutung.

Begegnung Maria und Elisabeth, Darstellung in Lourde / © Dyzi0 (shutterstock)
Begegnung Maria und Elisabeth, Darstellung in Lourde / © Dyzi0 ( shutterstock )

Ein 14 jähriges Mädchen, das in der Glaubensgewissheit erzogen worden ist, das eine aus ihrem Volk die Mutter des Messias werden wird, hat diese Begegnung mit dem Engel Gabriel, der genau ihr diese unglaubliche Botschaft bringt. Und der Engel gibt ihr quasi als Ermutigung, Tipp und Trost die Nachricht, dass ihre Verwandte Elisabeth, die ja schon älter und kinderlos ist, jetzt einen Sohn erwartet. Sie sei schon im sechsten Monat, weil bei Gott nichts unmöglich ist.

Einige Wochen gehen ins Land und dann macht sich Maria auf den Weg ins Gebirge zu ihrer Verwandten. Was will sie da? Ihre eigenen Eltern ahnen wahrscheinlich noch nichts von dem Unbeschreiblichen, was sich da anbahnt. Ihr Verlobter Joseph auch nicht. Braucht sie vielleicht doch noch den Beweis, dass sie das nicht geträumt hat, sondern dass das stimmt, was der Engel gesagt hat. Dass dieses Unglaubliche, was ihr da angekündigt worden ist, wirklich Gottes Plan ist? Oder will sie den Abstand von zuhause, um sich selbst wiederzufinden und sicherer zu werden? Oder will sie einfach ihre Verwandte besuchen und in ihr eine Frau, die sich mit ihrem Mann ebenso auf ein göttliches Abenteuer eingelassen hat? Vielleicht braucht sie eine mütterliche Schulter, an der sie sich anlehnen und ausweinen kann wegen all dem Ungeheuerlichen, was ihr da zugetraut wird.

Fragen über Fragen, die wir uns stellen würden. Denn in dem Augenblick, da sich diese beiden Frauen, die ganz junge und schon ältere begegnen, geschieht eine Explosion und eine Revolution. Eine Explosion in Freude, Glück und Überraschung, die beide Frauen und ihre Ungeborenen erfasst und jubeln lässt. Und eine Revolution, denn aus Maria, diesem gesegneten jungen Mädchen, bricht ein Gebet hervor, das bis heute nachhallt.

Sie verkündet, dass Gott auf die Niedrigen schaut, die Hochmütigen verjagt, die Mächtigen von ihren Thronen stürzt und kleine Leute erhöht und er sich immer seines Volkes erbarmt, weil er es Abraham, Sara und allen ihren Nachkommen verheißen hat. Und sie sagt nicht, dass dieser Gott es in Zukunft tun wird, sondern jetzt, heute, immer. Aus dieser Begegnung von Maria und Elisabeth, an die wir uns heute erinnern, geht eine Kraft und Freude aus, weil es allen klarmacht: Dieser Gott ist mit uns heute immer und in alle Ewigkeiten.


Quelle:
DR