Brasiliens Streitkräfte haben die Untersuchung von möglichen Folterungen in Militäreinrichtungen während der Diktatur von 1964 bis 1985 zugesagt. Das teilte der Koordinator der Nationalen Wahrheitskommission (CNV), Pedro Dallari, am Dienstag in Brasilia mit. Dies sei eine sehr wichtige Geste, die große Fortschritte bei der Klärung schwerer Menschenrechtsverbrechen während des Militärregimes bringen könnte, betonte Dallari.

Vor 50 Jahren hatte in Brasilien das Militär gegen den Präsidenten João Goulart geputscht. Während der folgenden 21-jährigen Diktatur wurden zahlreiche Oppositionelle getötet, inhaftiert und gefoltert. Auch Brasiliens heutige Staatschefin Dilma Rousseff, die aktiv im Widerstand war, wurde eingesperrt und gefoltert. Verteidigungsminister Celso Amorim habe die Wahrheitskommission selbst über die Einleitung der Untersuchungen informiert, sagte Dallari in einem Interview dem online-Nachrichtenportal G1.

Die deutsch-brasilianische Initiative "Nunca Mais - Nie Wieder" ist ein 2013 gegründeter Zusammenschluss zur Organisation und Durchführung der Nunca Mais Brasilientage. Sie besteht aus mehr als 25 Nichtregierungsorganisationen und Stiftungen sowie vielen Einzelpersonen.