Diözesanadministrator Kutschke ist der Gastgeber beim Katholikentag

"Diaspora lebt von der Begegnung"

Diözesanadministrator Kutschke hat den Katholikentag mit vielen anderen vorbereitet. Er ist Gastgeber in Leipzig und wird das Glaubenstreffen mit dem ernannten Bischof von Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, besuchen. Ein domradio.de-Interview.

Andreas Kutschke / © Harald Oppitz (KNA)
Andreas Kutschke / © Harald Oppitz ( KNA )

domradio.de: Jetzt geht es endlich los! Wie geht es Ihnen: Freuen Sie sich?

Andreas Kutschke (Diözesanadministrator Bistum Dresden-Meißen): Ich freue mich sehr. Seit dem Katholikentag in Regensburg bin ich mit der Vorbereitung sehr eng beschäftigt. Es war eine intensive Zeit, die sich jetzt der Erfüllung zuneigt. Es geht los und ich erwarte mir vielfältige und anregende Begegnungen.

domradio.de: Begegnung ist das Stichwort. 80 Prozent der Leipziger sind weder katholisch noch evangelisch. Welche Eindrücke haben Sie auch aus der Vorbereitung heraus: Wie werden die den Katholikentag erleben?

Kutschke: Das ist natürlich sehr unterschiedlich. Es gibt eine große Offenheit bei vielen Menschen und ein Interesse, dass sich vielleicht nicht gleich auf den ersten Blick zeigt. Aber dadurch, dass wir mit dem Katholikentag in die Mitte der Stadt gegangen sind, wird deutlich: Wir wollen die Begegnung mit den Menschen und sind so aufgestellt, dass es auch viele einladende Begegnungsmöglichkeiten geben wird.

domradio.de: Der Katholikentag findet über Fronleichnam statt. In Leipzig ist das aber kein Feiertag, die Geschäfte sind offen. Wie werden die Leipziger das wahrnehmen?

Kutschke: Das war in der Tat eine besondere Herausforderung bei der Programmgestaltung. Das ist mit vielen Herausforderungen verbunden. Wir haben beispielweise am Vormittag den Gottesdienst mit einem eucharistischen Abschluss. Aber dann am Abend mit "Light of Christ" eine dem Ort angepasste moderne Adaption der Fronleichnams-Prozession.

domradio.de: Wie würden Sie denn dem Leipziger erklären, was das mit ihm als modernen Menschen zu tun hat?

Kutschke: Wovon leben wir? Das ist die große Frage. Christus ist für uns das Brot des Lebens über die irdische Nahrung hinaus. Er geht mit der Kirche, mit seinem Volk, und er will mit allen Menschen den Weg zur Ewigkeit hin gehen.

domradio.de: Wie können sich die Menschen in Leipzig nachhaltig von der Katholikentags-Stimmung anstecken lassen?

Kutschke: Diaspora lebt von der Begegnung. Das ist eine ganz tiefe Erfahrung. Das trägt dann auch im Alltag, wenn man irgendwo der letzte Mohikaner ist - in einer kleinen Gemeinde oder in einem Dorf, wo es 20 km bis zur nächsten Pfarrkirche sind. Die Erfahrung, dass wir viele sind und eine Glaubensgemeinschaft, ist ein Element. Und das andere: In so einer Vorbereitung entstehen viele Kontakte und Netzwerke.

 

Das vollständige Interview mit Andreas Kutschke finden Sie in der Audio-Datei im Anhang. Dort können Sie nachhören, was der Diözesanadministrator zur Debatte über die AfD und zum neuen Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Heinrich Timmerevers, sagt.


Quelle:
DR