domradio.de: Was erwartet uns am Samstag auf dem Roncalliplatz?
Diözesanjugendseelsorger Mike Kolb: Wenn wir als Katholiken das Wort Gottesdienst hören, dann denken wir natürlich an Liturgien und Riten und als Höhepunkt die Heilige Messe. Ich glaube, das ist in diesem Fall nicht so. Es gibt hier junge Menschen, die wirklich voll sind mit der Überzeugung ihre Glaubens, die Zeugnisse geben und die auch ihre Lieder, die sie als Band präsentieren, als Zeugnis für ihren Glauben verstehen. Das scheint so ansprechend zu sein, dass sich viele, viele junge Menschen ansprechen lassen, nach Köln zu kommen. Also, das Wort Gottesdienst muss man hier weiter fassen, in dem Sinne, dass Menschen im Namen Gottes zusammenkommen, dass sie auch beten, dass sie sich eine Botschaft anhören und sich dann inspirieren lassen, innerlich mitzugehen bei den vielen tollen Liedern der Band Koenige&Priester.
domradio.de: Sie sind gefragt worden, ob sie die Predigt halten möchten und haben nicht gezögert, zuzusagen.
Kolb: Weil wir als Christen auch aufeinander zugehen müssen, Ressentiments abbauen und uns kennenlernen wollen. Ich habe jetzt einfach hier konkrete Menschen kennengelernt, die dazu stehen und die ich absolut überzeugend finde. Die mit Herzblut von ihren Glauben sprechen, die handfest sind und einfach auch etwas wagen. Denn dieser Gottesdienst, dieses Konzert morgen, wird nicht von irgendwem groß finanziert. Die Initiatoren gehen hin und sagen: "Wir wollen das für Gott tun und dann finden wir schon Menschen, die mitgehen und uns unterstützen". Das finde ich einfach Klasse. Und als Diözesanjugendseelsorger vor acht- oder zehntausend Menschen auf der Domplatte zu predigen, die Chance darf man sich nicht entgehen lassen.
domradio.de: Was machen Sie zum Thema in ihrer Predigt?
Kolb: Ich habe mich von dem Thema "Lichter der Hoffnung" inspirieren lassen. Hoffnung ist ein Wahnsinnswort, das nehmen wir ganz oft in den Mund: "Ich hoffe, ich werde nicht krank, ich hoffe, meinen Kindern geht es gut und ich hoffe, der Krieg in der Welt hört endlich auf." Aber was steckt denn dahinter, was haben wir denn im Herzen da für eine Situation, wenn wir das Wort Hoffnung in den Mund nehmen? Entweder ist Hoffnung etwas, was eine Illusion ist, was Quatsch ist, woran wir verzweifeln. Oder es gibt einen Grund, der unsere Hoffnung nährt. Und in unserem Glauben ist das natürlich Jesus Christus. Das möchte ich versuchen, hoffentlich so sprachlich angemessen, dass junge Leute das verstehen, einfach rüberzubringen, diese Botschaft, die auch mich persönlich bewegt.
Das Interview führte Verena Tröster.