Es sei "nötig, das, was wir tun, auch über diese Medien zu verbreiten", sagte Jung in einem Interview der VRM-Mediengruppe (Montag). So berichte er etwa auf diesem Weg über seine Arbeit als Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) und erreiche damit nicht nur Insider.
Direkter mit den Mitgliedern kommunizieren
"Wir sollten als Kirche in den Sozialen Medien vorkommen, und wir sollten das verantwortungsvoll tun. Gerade junge Leute informieren sich vor allem im Netz", betonte Jung. Es könne zudem sein, "dass gerade in den Prozessen der Digitalisierung neu nach der Orientierungskraft des Glaubens gefragt wird". Die Frage, "was Menschsein bedeutet", stelle sich mit der Digitalisierung neu.
Die Kirche sollte direkter mit ihren Mitgliedern kommunizieren, forderte Jung. Bei einem Besuch im Silicon Valley - einem der weltweit bedeutendsten Standorte der IT-Industrie in Kalifornien - habe ihm ein Pfarrer in Palo Alto berichtet, er teile samstags das Thema des Gottesdienstes über einen Messengerdienst mit und suche auf gleichem Weg nach Helfern: "Und am Sonntag sind welche da!"
Seelsorge-Anfragen über Instagram
Als weiteres Beispiel verwies der Kirchenpräsident auf einen jüngeren Kollegen, der über seinen Instagram-Account auch Seelsorge-Anfragen bekomme, die er online bearbeitet. "Er stellt dann einen geschützten Raum her, in dem er auch auf ganz persönliche Dinge eingeht. Ich finde das wunderbar."
Menschen hätten einen großen Kommunikationsbedarf, der durch die Sozialen Medien noch einmal gesteigert worden sei, so Jung. Wenn man Neues ausprobiere, brauche man aber auch Mut und die Bereitschaft zu scheitern. "Das ist in unseren behördlichen Kirchenstrukturen manchmal nicht ganz einfach", sagte er.