Das berichtete ein Insider dem Portal kath.ch. Domherren sprachen laut Schweizer Medien von einem unerhörten und einmaligen Vorgang bei einer Bischofswahl.
Die Liste geht jetzt zurück nach Rom. Dort kann Papst Franziskus nun selbst den neuen Bischof ernennen, ohne auf die Befindlichkeiten der Domherren Rücksicht zu nehmen. Das Bistum Chur ist seit vielen Jahren innerkirchlich gespalten. Die Quelle von kath.ch berichtete über eine eisige Stimmung unter den 22 Domherren
Wer stand auf der Liste?
Das Portal schreibt weiter, auf der Dreierliste des Papstes hätten der Churer Offizial Joseph Bonnemain (72), der Abt von Disentis Vigeli Monn (55) und der Tessiner Mauro Giuseppe Lepori (61) gestanden, früher Abt von Hauterive und derzeit Generalabt der Zisterzienser in Rom. Die drei gelten als gemäßigte und nicht progressive Kandidaten; Bonnemain gehört sogar der konservativen Organisation Opus Dei an.
Generalvikar Grichting soll den Domherren vorgeschlagen haben, die Liste zurückzuweisen. In den vergangenen Monaten waren unter anderen die Namen vieler als konservativ geltender Geistlicher aus der Amtszeit des umstrittenen Bischofs Vitus Huonder (2007-2019) gehandelt worden.
Nun ist der Papst am Zug
Laut Reglement macht Rom einen Vorschlag mit drei Kandidaten. Daraus können die derzeit 22 Domherren den künftigen Bischof wählen. Weil das Domkapitel von diesem Privileg keinen Gebrauch gemacht hat, kann nun Papst Franziskus seinen Wunschkandidaten benennen.
Der Bischofssitz ist seit dem altersbedingten Amtsverzicht des konservativen Huonder (78) im Mai 2019 vakant. Übergangsbischof Peter Bürcher (74) leitet als Interimsverwalter (Apostolischer Administrator) die Diözese.