Dies erklärte der Abt der deutschsprachigen Benediktinerabtei Dormitio, Nikodemus Schnabel. Finanziert werden sie aus einer privaten Großspende sowie einer Spende der Ritterschaft zum Heiligen Georg in Passau unter Vorsitz des früheren CSU-Landtagsabgeordneten Konrad Kobler.
Die Glocken machten nur einen kleinen Teil der Spende aus, so Schnabel. Der Großteil der Privatspende gelte der dringend benötigten Generalsanierung des Geläuts, darunter einer Erneuerung der Läute-Elektronik, des Uhrwerks und der Klöppel. Die Spende sei ein Geschenk eines befreundeten Ehepaares zu seiner Abtweihe im Mai 2023 und umfasse die Glocke, die dem Namenspatron Schnabels, dem heiligen Nikodemus, geweiht sei und das Abtswappen tragen werde.
Glockenprojekte vor dem 7. Oktober initiiert
Parallel dazu hätten die 46 Mitglieder des Ritterordens in Passau 25.000 Euro für eine Friedensglocke für die Abtei auf dem Jerusalemer Zionsberg gesammelt, sagte Vorsitzender Kobler der KNA. "Anstatt Waffen liefern wir Glocken und gute Töne", beschrieb er seine Idee.
Die Glocken sollen im Herbst nach Israel geflogen werden. Ein genauer Termin für die Glockenweihe steht laut Nikodemus Schnabel noch nicht fest. "Angedacht ist eventuell der erste Advent am 1. Dezember", so der Benediktinerpater. Er betonte gegenüber der KNA, dass beide Glockenprojekte vor dem Angriff der Hamas vom 7. Oktober 2023 initiiert worden seien.
Kirche und Kloster der Dormitio waren in den vergangenen Jahren mit maßgeblicher Förderung der letzten Bundesregierung generalsaniert worden. Die "Bauphase I", der eine Sanierung des zur Abtei gehörenden Studienhauses "Beit Josef" folgen soll, sei abgeschlossen, so Schnabel. Nicht abgeschlossen ist unterdessen die religiöse Innenausstattung der Abtei, zu der unter anderem die geplante Sanierung des Geläuts zähle.
Idee für weitere Friedensglocke
Mit dem Krieg im Gazastreifen sei bei den Georgsrittern zudem die Idee gewachsen, eine weitere Friedensglocke für das Benediktinerpriorat Tabgha am See Genezareth zu spenden. Dieses Projekt sei für das nächste Jahr angedacht. Es gebe nichts Besseres für den Frieden, als mit der Stimme einer Glocke ein Zeichen zu setzen, erläuterte Kobler. Wie kaum ein anderes Instrument verfüge sie über "eine Sprache, die alle betrifft, verstehen und die unangreifbar ist“. Nach dem Wunsch der Georgsritter sollen die neuen Glocken "für Frieden in der Welt und für alle Völker" im Heiligen Land ertönen.