Dr. Werner Bartens über "Glücksmedizin"

Was wirklich hilft

Eine Studie der Harvard Universität hat wissenschaftlich belegt, dass sich die Atemfunktionen von Menschen mit Lungenkrankheiten, die regelmäßig zur Kirche gingen, relevant verbesserten – und das trotz des Weihrauchs. Dr. Werner Bartens ist Arzt und Wissenschaftsredakteur der Süddeutschen Zeitung. Er untersucht in seinem Buch "Glücksmedizin" was wirklich hilft und gesund ist, und da spielen der Glaube und die Einstellung zum Leben eine bedeutende Rolle.

 (DR)

So ist es - wissenschaftlich erwiesen - gesund an einen lieben Gott zu glauben, der einem Zuversicht verleiht. Dr. Werner Bartens meint mit Glauben aber nicht nur den religiösen Glauben, sondern auch Glauben im weiteren Sinn: "Man kann inzwischen messen, wie sich bei optimistischen und zuversichtlichen Menschen die Entzündungswerte im Körper verringern, wie die Stressreaktionen geringer ausfallen, wie die Blutgerinnung stabilisiert wird." Seelische Not macht krank. Das war schon immer so. Früher gingen die Menschen in die Kirche oder zum Priester, auch wenn sie traurig waren.



"Die Kirche werden leerer. Die Ambulanzen werden voller. Für viele Menschen haben die Ärzte die Funktion des Seelsorgers übernommen", sagt Dr. Bartens: "Aber die Ärzte können dieser Aufgabe nicht nach kommen. Sie sind nicht dafür ausgebildet. Die Schulmedizin sieht das nicht vor." Im domradio Autoreninterview kritisiert Dr. Bartens die Ökonomie der modernen Medizin, die nur auf Wachstum und Fortschritt angewiesen ist: "Und Wachstum in der Medizin heißt, ich muss neue Krankheiten erfinden, und ich muss Gesunde zu Kranken machen". Dagegen empfiehlt der Mediziner, die Lebenslust wieder zu entdecken und resümiert: "Wer ständig vorbeugt, kann sich nie zurück lehnen"



Dr. Werner Bartens / "Glücksmedizin - Was wirklich hilft" / Verlag Droemer / 320 Seiten / 19,99 Euro