Pfarrer kehrt nach Kritik an Seenottrettung zurück

Dreher wieder mit im Boot

Nach umstrittenen Äußerungen zur Seenotrettung musste der evangelische Pfarrer Matthias Dreher seine Nürnberger Gemeinde verlassen, nun darf er zurückkehren. Kirchenvorstand und Dreher haben Differenzen ausgeräumt.

Seenotrettung im Mittelmeer / © Pavel D. Vitko (dpa)
Seenotrettung im Mittelmeer / © Pavel D. Vitko ( dpa )

Ab 19. Juli werde Dreher seinen Dienst in der Melanchthonkirche wieder aufnehmen, teilte der Dekan von Nürnberg-Nord, Christopher Krieghoff, mit. In den letzten Monaten hätten Dreher und der Kirchenvorstand der Gemeinde sich über die weitere Zusammenarbeit verständigt. "Beide Seiten sind zuversichtlich, dass dadurch künftige Konflikte vermieden werden können."

Ertrinkenlassen erlaubt?

Im November 2020 musste Dreher die Gemeinde verlassen. Er hatte im "Korrespondenzblatt" des Pfarrer- und Pfarrerinnenvereins der evangelischen Landeskirche geschrieben, Migranten brächten sich auf seeuntüchtigen Booten mit wenig Treibstoff bewusst in Lebensgefahr, um ein besseres Leben in Europa zu führen. Deshalb könne ein Christenmensch "Verantwortung vernachlässigende Migranten ertrinken lassen".

Landesbischof: unverantwortlich!

Damals distanzierten sich nicht nur der Kirchenvorstand, sondern auch die evangelischen Nürnberger Dekaninnen und Dekane sowie Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm von Dreher. Menschen im Mittelmeer ertrinken zu lassen, sei unverantwortlich, so der Landesbischof damals.


Quelle:
KNA