domradio.de: Sie sind zum ersten Mal in Lateinamerika, was ist das für ein Gefühl, dann hier an einem so symbolträchtigen Ort zu stehen?
Bischof Wiesemann: Ein besonderes Gefühl, schon alleine, weil so viele Pilger aus den verschiedenen Nationen hier sind. Da spürt man, jetzt kommt der Weltjugendtag in Bewegung. Dieser Christus, der die Arme ausbreitet hier in der neuen Welt, ist ein Symbol für die vielen jungen Menschen, die hierher kommen aus der ganzen Welt und die Gemeinschaft in Christus in der Kirche suchen und sich auf diese Tage freuen. Das ergreift und berührt einen, in diese vielen enthusiastischen Gesichter zu schauen.
domradio.de: Welche Erwartungen haben Sie mitgebracht?
Bischof Wiesemann: Erst einmal bin ich selbst neugierig und lasse mich überraschen. Was wird der Papst an die Jugendlichen sagen? Wie wird er auf sie eingehen, das ist ja ein ganz wichtiger Moment mit einem neuen Papst aus Lateinamerika. Ich bin gespannt auf die lateinamerikanische Begeisterungsfähigkeit, die wir ja hier schon überall spüren, diese positive Mentalität. Wenn das auf uns übergeht, dass wir wieder positiver glauben können mit mehr Freude und spüren, dass das eine tragende Gemeinschaft ist. Meine Hoffnung ist, dass es eine gute Botschaft geben wird für junge Leute. Dass es wirklich eine erlebte Gemeinschaft ist, die auch trägt. Eine Gemeinschaft, die junge Menschen ermutigt, auch wenn sie wieder zu Hause sind und sich vielleicht etwas alleine fühlen. Dass sie dann spüren, dass uns an Christus Glaubende wirklich eine weltumspannende Gemeinschaft umgibt, die uns trägt!
domradio.de: Was werden Sie hier tun?
Bischof Wiesemann: Wir landen zu jugendpastrolen Empfängen ein. Auch das Youthearing ist für mich wichtig, um zu hören, was die Jugendlichen für eine Botschaft haben. Gerade hier in Brasilien, wo Arm und Reich stark aufeinandertreffen und man ja auch die soziale Frage nicht ausklammern kann und darf. Die gehört zum Glauben dazu! Wenn wir Brüder und Schwestern in der einen Welt sind, dann ist es ein wichtiger Auftrag, genau hinzuschauen und zu –hören. Natürlich werden die drei Katechesen stattfinden. Die Katechesenvormittage werden wichtige Begegnungen mit jungen Christen sein. Das ist mir immer sehr wichtig, einen Austausch zu haben und mit den jungen Leuten ins Gespräch zu kommen und Gottesdienst mit ihnen zu feiern. Dann ist natürlich das große Programm mit dem Papst.
Das Interview führte Hide Regeniter.
