Bischöfe rufen zu direkten Spenden für Misereor auf

Dringender Appell

​Die katholischen Bischöfe in Deutschland rufen zu direkten Spenden an das Hilfswerk Misereor auf. In einem Aufruf appellieren die Bischöfe, "die Friedensarbeit der Kirche mit einer großherzigen Spende zu unterstützen".

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Direkte Spenden seien umso dringender, weil die traditionelle Fastenkollekte an diesem "Misereor-Sonntag" in den Gottesdiensten nicht in der üblichen Form stattfinden könne, heißt es in dem am Donnerstag veröffentlichten Aufruf der Deutschen Bischofskonferenz.

Die Fastenaktion des Werks für Entwicklungszusammenarbeit steht in diesem Jahr unter dem Motto "Gib Frieden!" und stellt vor allem die Hilfe für notleidende Menschen im Libanon und in Syrien in den Mittelpunkt. Misereor und seine Partner, so die Bischöfe, linderten dort nicht nur die akute Not, sondern leisteten auch wichtige Beiträge, um ein friedliches Miteinander in dieser Region wieder aufzubauen.

"Wir können unsere Schwestern und Brüder nicht im Stich lassen"

"Dafür sind Bildung, gesundheitliche Basisdienste und psychosoziale Begleitung wichtig", so die Bischöfe: "Viele traumatisierte Menschen müssen ihre Gewalterfahrungen verarbeiten, um wieder Kraft für die Bewältigung ihres Alltags zu schöpfen und den Blick in die Zukunft richten zu können. Versöhnungsbereitschaft und Vertrauen sollen wieder wachsen,

Deswegen rufen die Bischöfe auf, "die Friedensarbeit der Kirche mit einer großherzigen Spende zu unterstützen". Misereor-Bischof Stephan Burger betonte zugleich: "Wir wollen unseren bedrängten Schwestern und Brüder und unseren Partnern nach wie vor verlässlich zur Seite stehen und können sie nicht im Stich lassen."

Aufruf anderer Hilfswerke

In einer beispiellosen Solidaritätsaktion rufen auch die anderen großen katholischen Hilfswerke in Deutschland gemeinsam zu Spenden für die Fastenaktion von Misereor auf. Im Aufruf von Adveniat, Caritas international, Kindermissionswerk "Die Sternsinger", missio Aachen, missio München und Renovabis heißt es: "Wir erleben angesichts der Corona-Krise, wie sehr wir selbst auf Solidarität angewiesen sind. Vergessen wir also nicht diejenigen, die noch mehr als wir selbst auf Unterstützung angewiesen sind, weil ihr Leben durch Krieg bedroht ist."

In den vergangenen Tagen wies Misereor selbst immer wieder darauf hin, dass sich die Folgen der Corona-Krise für die Entwicklungs- und Schwellenländer noch lange nicht absehen ließen. Zu befürchten sei aber, dass die Pandemie die ohnehin schon große Not in vielen Ländern noch weiter verstärkt werde. Die Lebensverhältnisse in vielen Ländern des Südens würden die Ausbreitung des Virus mutmaßlich begünstigen. 

Bischöfliches Hilfswerk Misereor

Misereor ist das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk. Es wurde 1958 von den katholischen Bischöfen in Deutschland auf Vorschlag des damaligen Kölner Kardinals Josef Frings als Aktion gegen Hunger und Krankheit in der Welt gegründet.

Der Name bezieht sich auf das im Markus-Evangelium überlieferte Jesuswort "Misereor super turbam" (Ich erbarme mich des Volkes). Sitz des Hilfswerks ist Aachen.

Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht (KNA)
Logo des Bischöflichen Hilfswerks Misereor in einem Schaufenster / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA