"Ja, das ist ein Fehler, ein solch kategorischer Ausschluss, der sich an der Parteimitgliedschaft festmacht. Man sollte gerade auf einem Kirchentag über die Positionen der Partei sachlich ins Gespräch kommen", sagte Dröge im Interview mit der "Zeit"-Beilage "Christ und Welt".
Dröge betonte, es sei nicht Aufgabe der Kirche, Parteipolitik zu machen. "Aber unser Auftrag ist sehr wohl, menschenverachtenden Parolen und verzerrenden Thesen klar zu widersprechen.
Das gilt gegenüber allen politischen Richtungen. Bei den Rechtspopulisten ist diese Tendenz zur Menschenverachtung nur leider besonders offensichtlich."
AfD-Programm nicht per se menschenfeindlich
Zugleich verteidigte der Bischof die Handreichung seiner Kirche, nach der niemand ein Kirchenamt übernehmen darf, der in einer Gruppierung, Organisation oder Partei Mitglied ist oder sie unterstützt, die menschenfeindliche Ziele verfolgt. "Für die Reichsbürger, die Identitären und den III. Weg ist eine Wahl in unsere Gremien ausgeschlossen."
Mit Blick auf die AfD müsse man aber unterscheiden, so Dröge: "Das AfD-Programm gibt nichts her, was man als menschenfeindlich auslegen könnte.
Wir dürfen also niemanden wegen einer bloßen Mitgliedschaft oder Unterstützung ausschließen. Es sei denn, jemand äußert sich persönlich menschenverachtend."