Ein riskanter Suchtmittelkonsum wie das Rauschtrinken ist unter jungen Erwachsenen zwischen 18 und 29 Jahren stark verbreitet. Betroffen sind mehr als ein Drittel der Frauen und mehr als die Hälfte der Männer dieser Altersgruppe, wie aus dem Drogenbericht 2014 der Bundesregierung hervor. Als weitere Herausforderungen nannte die Drogenbeauftragte der Bundesregierung, Marlene Mortler (CSU), bei der Vorstellung des Berichts am Montag in Berlin die Ausbreitung von synthetischen Drogen wie "Crystal Meth" sowie eine wachsende Internetabhängigkeit und Spielsucht unter jungen Menschen.
Mit Alkoholvergiftung ins Krankenhaus
Laut Drogenbericht war 2012 bei rund 16 Prozent der Jugendlichen von 11 bis 17 Jahren ein riskanter Alkoholkonsum festzustellen.
Regelmäßiges Rauschtrinken fand bei rund 12 Prozent der Jugendlichen statt. Nach Angaben von Mortler wurden 2012 rund 26.600 Jugendliche zwischen 10 und 20 Jahren wegen Alkoholmissbrauch ins Krankenhaus eingewiesen, darunter waren 4.000 Jugendliche zwischen 10 bis 15 Jahren mit Alkoholvergiftung. Mehr als drei Prozent der Erwachsenen gelten in Deutschland laut Studie als alkoholabhängig.
Etwas mehr Drogentote
Rückläufige Zahlen gab es laut Bericht beim Tabak-, Alkohol- und Cannabiskonsum unter Kindern und Jugendlichen. Bei den 12- bis 17-Jährigen halbierte sich der Tabakkonsum seit 2001. In dieser Zeit ging auch der regelmäßige Alkoholkonsum unter Jugendlichen von 18 Prozent auf knapp 14 Prozent zurück. Der Cannabiskonsum fiel von 9 auf auf 4,6 Prozent im Jahr 2012, stieg aber im vergangenen Jahr wieder auf 5,6 Prozent. Auch die Zahl der Drogentoten stieg nach jahrelangen Rückgang 2013 wieder leicht auf 1.002.
Als Online- oder Internetabhängig gelten laut Bericht inzwischen etwa 250.000 Menschen im Altern zwischen 14- bis 24 Jahren; 1,4 Millionen weisen in diesem Alter ein "problematisches Nutzungsverhalten" auf.
"Crystal Meth" macht schnell abhängig
Unter jungen Erwachsenen spiele ferner das Glücksspiel, besonderes das Automatenspiel eine wachsende Rolle, hieß es in der Studie. Demnach stieg der Anteil der Süchtigen in dieser Gruppe von rund sechs Prozent 2007 auf 23,5 im Jahr 2012.
Mortler warnte besonders vor "Crystal Meth". Es mache rasch abhängig und führe zu schweren körperlichen und psychischen Schäden. Der Konsum sei zwar noch nicht bundesweit verbreitet, es gebe aber Hinweise auf eine Ausweitung aus dem deutsch-tschechischen Grenzgebiet auf einzelne Bundesländer.
