Durchbruch am Vatikan bei Baustelle für 2025 gelungen

Habemus Tunnel

Zum Heiligen Jahr 2025 werden mehr als 30 Millionen Pilger in Rom erwartet. Um die Massen zu bewältigen, soll der Autoverkehr vor dem Vatikan weitgehend verschwinden, Fußgänger bekommen Vorrang. Ein Tunnel soll her.

Bauzäune mit der Aufschrift "Roma Giubileo 2025" (dt. Rom Jubiläumsjahr 2025) vor einer Baustelle an einer Straße vor der Engelsburg / © Cristian Gennari/Romano Siciliani (KNA)
Bauzäune mit der Aufschrift "Roma Giubileo 2025" (dt. Rom Jubiläumsjahr 2025) vor einer Baustelle an einer Straße vor der Engelsburg / © Cristian Gennari/Romano Siciliani ( KNA )

An der wichtigsten römischen Verkehrsbaustelle für das Heilige Jahr 2025 ist am Mittwoch ein Durchbruch erzielt worden. Der Tunnel für den Autoverkehr am Tiberufer in Vatikannähe wurde im Rohbau vollendet. Schwere Baumaschinen durchbrachen im Beisein von politischer und kirchlicher Prominenz das letzte noch fehlende Stück.

Nun steht einer kompletten unterirdischen Umleitung des Autoverkehrs zwischen Vatikan und Tiber nichts mehr im Weg. Pilger und Touristen können nach Fertigstellung der Baustelle ungehindert von der Engelsburg bis zum Petersplatz zu Fuß gehen. Über dem Tunnel soll eine moderne Piazza entstehen. Der neue Platz könnte zum urbanen Wahrzeichen des internationalen Pilger-Ereignisses werden, das Papst Franziskus unter dem Motto "Pilger der Hoffnung" ausgerufen hat.

"Rekordbaustelle"

Roms Bürgermeister Roberto Gualtieri nannte den rund 85 Millionen Euro teuren Tunnel am Mittwoch "eine Rekordbaustelle". Man habe sie im August 2023 begonnen und werde sie bis zur Eröffnung des Heiligen Jahres in fünf Monaten fertigstellen. Dazu müsse Tag und Nacht gearbeitet werden.

Schocktherapie gegen Roms Verkehrschaos

Die Baustelle sei Teil einer "Schocktherapie", die Italiens Hauptstadt nötig habe. Weitere erhebliche Zuschüsse der italienischen Regierung seien dafür nötig. Neben Gualtieri waren unter anderen Italiens Infrastrukturminister Matteo Salvini und der Heilig-Jahr-Beauftragte des Papstes, Erzbischof Rino Fisichella, beim unterirdischen Durchbruch anwesend, wie vatikanische und italienische Medien berichten.

Bei den Bauarbeiten am Tiberufer waren mehrere antike Ruinen entdeckt worden, darunter eine große Wäscherei aus der frühen römischen Kaiserzeit. Sie sollen im Umfeld der Engelsburg als neue archäologische Attraktionen wieder aufgebaut werden.

Heiliges Jahr

Das Heilige Jahr ist ein Jubiläumsjahr in der katholischen Kirche. Es wird regulär alle 25 Jahre begangen. Das Heilige Jahr 2025 steht unter dem Motto "Pilger der Hoffnung". Einen Ablass von Sündenstrafen können Pilger dabei nicht nur bei Wallfahrten an eine der heiligen Stätten des Jubiläums oder eine der vier großen päpstlichen Basiliken in Rom erhalten, sondern auch beim Besuch der Verkündigungskirche in Nazareth, der Geburtskirche in Bethlehem oder der Grabeskirche in Jerusalem.

Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari (KNA)
Pilger gehen durch die Heilige Pforte (2015) / © Cristian Gennari ( KNA )
Quelle:
KNA