Dutzende Migranten aus Mittelamerika haben nach rund zwei Wochen an der US-Grenze freiwillig die Rückreise aus Mexiko in ihre Heimatländer angetreten. Eine Gruppe von 105 Menschen sei in einem Flugzeug der Bundespolizei ausgeflogen worden, teilte die mexikanische Migrationsbehörde in der Nacht zu Mittwoch auf Twitter mit. In welche Länder die Migranten gebracht wurden, erklärte die Behörde nicht. Der Großteil der Menschen, die sich in einer sogenannten Migranten-Karawane derzeit in der Grenzstadt Tijuana befinden, stammt aus Honduras.
Die Menschen waren vor gut zwei Wochen an der US-Grenze angekommen. Sie fliehen vor Gewalt und Armut in Honduras, Guatemala und El Salvador und hoffen auf Asyl in den USA. Die Migranten baten die US-Grenzbehörden am Dienstag, mehr Asylanträge pro Tag anzunehmen und zu bearbeiten. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International (AI) werden täglich zwischen 30 und 70 Anträge bearbeitet. Rund 2000 Anträge seien noch unbearbeitet, so AI. Die Wartezeit für die Menschen kann sich auf Monate ausdehnen.
Derweil verschlechtern sich die Zustände in der größten Migranten-Unterkunft in der Sportanlage "Benito Juárez". Dort sind derzeit rund 5800 Menschen untergebracht. Sie schlafen im Freien. Toiletten und Waschmöglichkeiten sind nicht ausreichend vorhanden. Zudem erreichen weitere Migranten Tijuana. (dpa / 28.11.18)