"Wir sind besonders besorgt, weil die tödliche Krankheit in der Grenzregion zu Uganda ausgebrochen ist. Hier sind viele Menschen zwischen den beiden Staatsgebieten unterwegs", so Friedeberg.
Es handelt sich um den zehnten Ebola-Ausbruch in der Demokratischen Republik Kongo seit 1976. Aktuell sind laut Care mindestens 37 Fälle der Viruserkrankung bekannt, 22 Menschen starben. Erst am 25. Juli hatte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) den Ebola-Ausbruch im Westen des Landes für beendet erklärt.
Bedrohung für die Menschen
Neben Ebola bedrohen andauernde gewaltsame Auseinandersetzungen große Teile der Bevölkerung. Im gesamten Land sind nach Care-Angaben rund 4,5 Millionen Menschen vertrieben und knapp acht Millionen Menschen auf humanitäre Hilfe angewiesen. "Es fehlt an Ausstattung, Personal und Medikamenten", kritisierte Friedeberg.
Auch die Diakonie Katastrophenhilfe forderte schnelles Handeln und verstärkten Einsatz für Vorbeugung. "Prävention ist jetzt das Wichtigste, um eine weitere Ausbreitung des Virus zu verhindern. Die Menschen müssen dringend darüber aufgeklärt werden, wie sich eine Ansteckung mit dem tödlichen Virus vermeiden lässt", sagte Leiter Martin Keßler in Berlin. Er sprach von mindestens 43 Ebola-Fällen in der Provinz Nord-Kivu im Osten; mutmaßlich seien bereits 34 Menschen an Ebola gestorben.
Probleme die Krankheit einzudämmen
Die Region um die Stadt Beni gilt seit Jahrzehnten als instabil. Verschiedene Milizen liefern sich Kämpfe, sowohl untereinander als auch mit Regierungs- und UN-Truppen. Zudem leben in der Provinz 1,3 Millionen Menschen, die vor den Kämpfen geflohen sind. "Das Virus ist diesmal in einer Provinz der DR Kongo ausgebrochen, in der schwere bewaffnete Konflikte toben", sagt Keßler. "Das macht es ungleich schwieriger als im Westen des Landes, Ebola schnell einzudämmen."